Bücher Best of 2016

Jetzt nicht erschrecken, hier kommt eine recht umfangreiche Liste. So schlimm ist es aber eigentlich gar nicht. Ich hatte in 2016 zwar relativ wenig Zeit, habe aber trotzdem so viel gelesen wie lange nicht. Happy escapism everybody! 54 Bücher sind es geworden, dicke und dünne, gute und schlechte. Gar nicht so einfach, da die besten Bücher herauszusuchen.

Ach ja, nur damit sich niemand verwirrt am Kopf kratzen muss: Nicht all die Bücher in meiner Liste sind in diesem Jahr erschienen (ein paar aber schon) – ich wähle also einfach aus meinem ganz persönlichen Bücherstapel meine liebsten fünf aus. Bücher, die ich 2016 zum zweiten oder x-ten Mal gelesen habe, nehme ich nicht in meine Top-Liste, denn die sind eh toll. (Unten gibt es aber noch mal einen kleinen Überblick.) Hier also meine Highlights sortiert von Platz 1 bis 5. Die sind supergut – lest die! Ich habe alle Bücher als Affiliate-Links gleich zu Amazon verlinkt. Wenn ihr die also nicht gleich beim Verlag, in einem guten Buchladen oder in der Stadtbibliothek holen wollt, könnt ihr dort klicken und diesen Blog ein bisschen unterstützen.


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Buch 1 – Das Seelenhaus von Hannah Kent (Droemer Knaur)
Ich habe lange überlegt, welches mein absolut liebstes Buch in diesem Jahr war und konnte mich dann am Ende doch nur sehr schwer mit mir selbst einigen. Das Seelenhaus ist eine Art Krimi, und dann auch wieder nicht. Die Geschichte ist eigentlich schnell erzählt: Wir sind in Island im 19. Jahrhundert und die Magd Agnes soll ihren Herren umgebracht haben. Bis zu ihrem Urteil und der Urteilsvollstreckung wird sie bei der Familie eines Beamten untergebracht, die allerdings auf keinen Fall mit einer Mörderin unter einem Dach schlafen wollen. Nach und nach lernen sich die Figuren besser kennen und erfahren Stück für Stück, was wirklich mit Agnes geschehen ist.
Das große, große Highlight des Buches ist die Atmosphäre, und dass man es einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Die karge Natur der Landschaft, die harte Arbeit, die verschlossenen Figuren, die nur langsam auftauen und ihre Geschichten erzählen – das alles geht im Roman Hand in Hand und ist auf keiner Seite langweilig.


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Buch 2 – Das Licht der letzten Tage von Emily St. John Mandel (Piper)
An Das Seelenhaus kam lange kein Buch ran, bis ich im März „Das Licht der letzten Tage“ aus dem Regal genommen habe. Lasst euch von dem seltsamen Rückentext des Verlags nicht verunsichern – das Buch ist nicht so schwülstig wie es sich anhört, sondern ein dystopischer Roman mit vielen interessanten Blickwinkeln. Im großen und ganzen: Eine Virus befällt die Welt und tötet fast die gesamte Menschheit. Die paar Leute, die überlebt haben, versuchen sich ca. 20 Jahre nach der Katastrophe ein neues Leben aufzubauen. Aus verschiedenen Perspektiven lernen wir nach und nach, was passiert ist und wie man sich heute arrangiert. Es geht um Überleben und Kultur, denn ständig stellt sich die Frage, was alles ohne Kultur überhaupt wert ist. Kurzweilig und spannend entwirft die Autorin eine real anmutende post-apokalyptische Welt – ganz ohne Zombies und andere Monster, um eine neue Gesellschaft mit all ihrer faszinierenden Komplexität wieder aufzubauen.


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Buch 3 – Die Vegetarierin von Han Kang (Aufbau Verlag)
Überall, wirklich überall, hat man 2016 von diesem Buch gesprochen, dabei ist es gar nicht so einfach, das Buch richtig zu beschreiben. Wer nicht viel liest oder durcherzählte Geschichten mag, der sollte lieber vorsichtig an das Buch herangehen. Alle anderen sollten sich hineinstürzen, ohne sich vorher groß damit zu beschäftigen. Die Vegetarierin beschreibt aus drei Perspektiven die Entwicklung einer Frau, die selbst nicht zu Wort kommt. Es ist der surreale Bericht einer stillen Rebellion – seltsam und poetisch.


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Buch 4 – Der goldene Handschuh von Heinz Strunk (Rowohlt)
Noch so ein Buch, das 2016 zu recht viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Düster, dreckig und hoffnungslos erzählt Heinz Strunk von Fritz Honka, einem bekannten deutschen Serienmörder. Anstatt sich aber auf die Taten zu stürzen, die in den 1970ern durch die Presse gingen, erzählt er vom alltäglichen Leben des Mannes und entwickelt mit zahlreichen Nebenfiguren eine Milieustudie der Hamburger Trinker und traurigen Seelen. Es geht um Suff und Perspektivlosigkeit und manchmal ist das Buch so düster und eklig, dass man es kurz weglegen muss. Trotzdem hat Heinz Strunk hier ein ganz großes Buch geschrieben, das sich zu lesen lohnt.


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Buch 5 – The Girl with all the Gifts von M.R. Carey / Die Berufene (Orbit)
Ich dachte, das Buch gibt es noch gar nicht auf Deutsch – seltsam, denn es ist international so gut angekommen, dass 2017 auch schon der Film dazu in die Kinos kommt. Jetzt habe ich aber gesehen, dass Knaur das Buch als „Die Berufene“ herausgebracht hat. (Augenverdrehsmiley) Wir stürzen im Buch (schon wieder) in eine postapokalyptische Welt und müssen uns erstmal zurechtfinden. Da das Buch von einem jungen Mädchen in einem Gefängnis erzählt wird, kommen wir aber nur nach und nach dahinter, was eigentlich passiert ist. Da wahrscheinlich einige schon von dem Buch gehört oder einen Trailer gesehen haben, ist es kein großer Spoiler, wenn ich kurz ZOMBIES schreie. Aber stopp, nicht gleich wegdrehen und „och, nicht schon wieder“ denken. Das Buch ist ein Roadtrip, ein langsames Verstehen, was eigentlich los ist, denn hier ist alles anders. Schon nach kurzer Zeit sind mir die Figuren ans Herz gewachsen und ich wollte alles wissen und sie beschützen. Und das Ende! Toll.



Rereads:
Und hier wie versprochen die kleine Liste aller Bücher, die ich dieses Jahr noch mal gelesen habe, weil sie ganz wunderbar sind:
Jane Eyre von Charlotte Brontë – kurzes Review hier
Die Glasglocke von Sylvia Plath – kurzes Review hier
A single man von Christopher Isherwood – kurzes Review hier
Alles was wir geben mussten von Kazuo Ishiguro – kurzes Review hier
Pnin von Vladimir Nabokov – kurzes Review hier
(… und alle Harry Potters aber die haben keine Konkurrenz)



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Und jetzt noch mal alle Bücher – alphabetisch, ihr Nerds! (Naja, außer die Serien, das wär ja sonst doof). Die kurzen Reviews findet ihr im jeweiligen Monat, in dem ich das Buch gelesen habe. Ich verlinke jetzt nicht alle, dafür gibt es ja die Suchfunktion. Das schafft ihr schon – ich glaube an euch.

Alles was wir geben mussten: Kazuo Ishiguro
Arbeit und Struktur: Wolfgang Herrendorf
Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums: Benjamin Alire Sáenz
Der Atem der Welt: Carol Birch
Bedeutende Objekte und persönliche Besitzstücke aus der Sammlung von Leonore Doolan und Harold Morris, darunter Bücher, Mode und Schmuck: Leanna Shapton
Der begrabene Riese: Kazuo Ishiguro
Blankets (Graphic Novel): Craig Thompson
The Curious Case of Benjamin Button: F. Scott Fitzgerald
Diary of a Teenage Girl: Phoebe Gloeckner
Der Exorzist: William Peter Blatty
Fangirl: Rainbow Rowell
Geliebter Roboter: Isaac Asimov
Geschichte aus dem Alltag in Nordkorea: Barbara Demick
The Girl with all the Gifts: M.R. Carey
The Girls: Emma Cline
Der goldene Handschuh: Heinz Strunk
Harry Potter und der Stein der Waisen
Harry Potter und die Kammer des Schreckens: Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Gefangene von Askaban: Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Feuerkelch: Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Orden des Phönix: Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Halbblutprinz: Joanne K. Rowling
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Joanne K. Rowling
Harry Potter und das verwunschene Kind
The Help: Kathryn Stockett
Hier bin ich: Jonathan Safran Foer
Jane Eyre: Charlotte Bronte
Jeder stirbt für sich allein: Hans Fallada
Das Licht der letzten Tage: Emily St. John Mandel
M Train: Patti Smith
Magic Cleaning: Marie Kondo
Der Nachtzirkus: Erin Morgenstein
Naiv. Super.: Erlend Loe
Not that kind of Girl: Lena Dunham
The Ocean at the end of the Lane: Neil Gaiman
Pnin: Vladimir Nabokov
The Raven Boys: Maggie Stiefvater
Rosalies Fest: Anne Enright
Das Seelenhaus: Hannah Kent
A series of unfortunate Events – Bad Beginnings (1): Lemony Snicket
A series of unfortunate Events – The Reptile Room (2): Lemony Snicket
A series of unfortunate Events – The Wide Window (3): Lemony Snicket
A series of unfortunate Events – The Austere Academy (5): Lemony Snicket
Sex, Drugs & Cocoa Puffs: Chuck Klostermann
A single man: Christopher Isherwood
Sophia, der Tod und ich: Thees Ahlmann
Stadt aus Glas (Graphic Novel): Paul Auster, Paul Karasik, David Mazzucchelli
Stadt der Diebe: David Benioff
Scary Stories to tell in the Dark: Alvin Schwartz
Und in mir der unbesiegbare Sommer: Rita Sepetys
Die Vegetarierin: Han Kang
Die Widerspenstigkeit des Glücks: Gabriel Zevin
Wie hungrig wir doch sind: Dave Eggers



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