Gelesen im November (2023)

Langsamster Lesemonat seit Ewigkeiten. Ich kann mich nicht konzentrieren und lesen schon mal gar nicht. Ich habe deshalb auch nur drei relativ kurze Bücher geschafft in diesem Monat. Für andere ist das viel, das weiß ich. Ich lese daran ab, dass ich in diesem Monat sehr gestresst war und mich nicht Entspannen konnte. Wird auch wieder besser. 


Legends & Lattes – Travis Baldree

Cozy Fantasy ist das neue Ding – überhaupt cozy alles. Und mit Gemütlichkeit bin ich ja grundsätzlich zu haben, also warum nicht? Ich sag’s gleich vorab: Das war nett für zwischendurch, aber mein neues Genre wird das nicht. Zum einen ist die Handlung absolut basic. Also auch ich, die fast nie Fantasy liest, wusste sofort ziemlich sicher wo die Story hingeht. Das Schöne waren tatsächlich die Atmosphäre und die Figuren – eine Ork-Kämpferin hat keine Lust mehr auf Krieg und macht in einer kleinen Stadt ein gemütliches Café auf, inklusive Zimtschnecken, kauzigen Gästen und viel Beschreibungen von Inneneinrichtung. Cozy war das auf jeden Fall, mir reicht das aber nicht. Ich merke, dass ich da etwas mehr brauche als Kaffeeduft und Instant-Freundschaft. Vielleicht hat da aber auch meine kleine Leseflaute reingehauen, who knows.

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Allein – Daniel Schreiber

Obwohl Corona noch lange nicht vorbei ist, kommt hier schon der allergrößte Anwärter auf das Buch, dass diese ganze verrückte Zeit, die wir da durchgemacht haben, am besten verarbeitet. Wer schon mal etwas von Daniel Schreiber gelesen hat, kennt den Stil. Ein bisschen autobiografisch, ganz viel soziologische und psychologische Hintergrundinfos zu den einzelnen Aspekten, alle Werkzeuge, die man braucht, um eigene Emotionen und Gedanken einzuordnen. Daniel Schreiber ist in keiner Beziehung, lebt allein, und dann kommt die Pandemie und er darf auch keine Menschen mehr treffen. Dabei ist “Allein” kein Ratgeber, es geht nicht um Tipps, wie man alles besser macht, sondern darum, das Alleinsein mit und ohne Pandemie zu verstehen. Woher kommt das Gefühl, dass man irgendetwas nicht erreicht hat, obwohl es sich eigentlich gut anfühlt? Wann schlägt es in Einsamkeit um? Warum haben Freundschaften eigentlich nicht den gleichen Stellenwert wie Familie? Ein Buch für alle, die viel markieren und nachdenken wollen. (Allein!)

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A Children‘s Bible – Lydia Millet

Die Welt geht unter. Aber nicht durch einen großen Knall oder Wesen aus dem All, sondern genau so, wie wir es alle erwarten: der Klimawandel ist fortgeschritten, der Meeresspiegel steigt, massive Stürme fegen über das Land. Zu diesem Zeitpunkt machen einige Familien zusammen Urlaub in einem Ferienhaus. Die Erwachsenen haben aufgegeben, trinken und lenken sich ab. Die Kinder verachten sie dafür. Sie lesen die Zeichen der Zeit und versuchen mit dem Mist, an dem sie nicht Schuld sind, umzugehen. Im Verlauf der Geschichte erkennen wir einige bekannte Motive wieder, das Buch heißt nicht umsonst „A Children‘s Bible“ (wenn nicht ist das aber auch nicht schlimm). Wer also so ein bisschen ruhige Apokalypse mag, greife zu. Das Buch erinnert mich von der Stimmung her sehr an „Leave the World behind“ von Rumaan Alam. Im Februar erscheint es auf Deutsch bei btb als „Kinder der Flut“.

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