Gelesen im Juni

Trotz Mini-Urlaub und so heißem Wetter, dass gar nichts anderes möglich war als lethargisch auf dem Balkon zu liegen, hatte ich im Juni nicht das Gefühl, dass ich viel gelesen habe. Jetzt mit Blick auf meine Monatsliste bin ich aber doch ganz zufrieden: ein kurzes Buch, ein langes Buch, ein Sachbuch, ein Kinderbuch und die zweite Hälfte der Comicreihe. Und kein schlechtes Buch dabei.

(Die Titel sind als Affiliate Links zu Amazon verlinkt. Dazu habe ich „normale“ Links zu den Verlagen eingefügt.)



A SERIES OF UNFORTUNARTE EVENTS (6) – ERSATZ ELEVATOR – von Lemony Snicket
Es wurde Zeit, dass ich die Serie weiterlese, und ich wurde mit dem neuen Buch nicht enttäuscht. Die drei Waisen ziehen dieses Mal in das Penthouse eines Wolkenkratzers im stylischsten Teil der Stadt. Hier geht es nur darum, was „in“ ist – Dunkelheit zum Beispiel, und gestreifte Kleidung und Waisen. Cool. Out ist leider Fahrstuhl fahren, und das ist ganz schön blöd, wenn man irgendwo im 40. Stock wohnt. Allein diese Storyline ist so lustig, da fällt einem der Fidget Spinner aus der Hand, ich sag’s euch. Wir lernen außerdem den Unterschied zwischen „nervous“ und „anxious“ und verzweifeln daran, dass eine bestimmte Person unfähig ist, sich zu streiten. Der eigentliche Konflikt spitzt sich zu. Ich bin wieder drin.


BIENENSTERBEN von Lisa O’Donnell – Dumont
Mein Kurzurlaubresumee: Ein Buch gelesen, drei neue gekauft, mh. Dafür habe ich dieses hier auch verschlungen, besonders am Anfang. Es ist recht einfach geschrieben, aber gar keine leichte Sommerlektüre. Margie lebt in einer harten Gegend in Schottland, die Eltern sind beide schwer alkoholkrank und für nichts zu gebrauchen. Das alles erfahren wir recht schnell, da beide schon auf der ersten Seite sterben und Margie sie sowohl schnell im Garten vergraben als auch jetzt auf ihre kleine Schwester aufpassen muss. Und dann ist da noch der neugierige Nachbar, und der Drogendealer, dem der Vater noch Geld schuldet, und die Schule, und der komische Großvater, der plötzlich wieder auftaucht… Ich mochte es sehr, auch wenn ich ab und an schwer schlucken musste und mir das Ende ein wenig zu plötzlich kam.



DIE VIELEN LEBEN DES HARRY AUGUST von Claire North – Lübbe
Ich mag Bücher, in denen es um Zeitreisen geht. Hauptsächlich, weil das alles immer wirre Theorien sind, in die man sich erstmal reindenken muss, um in der Handlung zu bleiben. Hier was Neues: Es gibt Menschen, die leben immer und immer wieder. Wenn sie sterben, wird die Welt (für sie) auf Null zurückgesetzt. Dadurch wissen sie viel, können Fehler korrigieren und ungestraft Abenteuer erleben – aber bitte, bitte nicht ins Weltgeschehen eingreifen. Denn die Generationen, die nach ihnen kommen, hängen von ihnen ab. Das Buch hat tatsächlich ein paar logische Fehlerchen und viel Physik (die ich nicht verstanden habe), trotzdem fand ich es schlau und spannend. Auch hier kommt das Ende wieder plötzlich, aber vielleicht auch, weil ich am Ende so schnell lesen musste, weil es so spannend war.


WEM ERZÄHLE ICH DAS? von Ali Smith – Luchterhand
Eigentlich möchte ich schon ganz lange etwas von Ali Smith lesen. Zum einen, weil sie mir andauernd empfohlen wird, zum anderen, weil sie 2015 den Bailey’s Women’s Price for Fiction gewonnen hat. Und dann fange ich hier gleich mit einem Sachbuch an, naja, eher etwas Halbfiktionales. Ali Smith erklärt hier die Regeln des Geschichten-Erzählens. Das Buch basiert auf verschiedenen Vorlesungen von ihr. Aber natürlich macht sie das nicht schematisch – sondern sie erzählt eine Geschichte: Es geht hier um eine Frau, deren Partnerin gestorben ist. Um ihre Trauer zu verarbeiten, liest und überarbeitet sie ihre alten Vorlesungen über Literatur und Kunst, interpretiert sie, kommentiert sie, fügt Erinnerungen ein. Das hier ist definitiv kein einfaches Buch, aber es ist sehr inspirierend und hat mich an Entdeckungen in der Unizeit erinnert. Ich habe Sachen über Bäumen gelernt, schöne Gedichte gelesen und mir Bilder angeschaut. Jetzt muss ich definitiv mehr von Ali Smith lesen.



SWEET TOOTH (4)(5)(6) von Jeff Lemire – Vertigo
Letzten Monat hatte ich ja schon von der tollen Comicserien „Sweet Tooth“ berichtet. Eine dystopische Geschichte, in der eine Krankheit den Großteil der Menschheit ausgerottet hat und seltsame Hybridbabys geboren werden – halb Kind, halb Tier. Über Inhalte kann ich natürlich hier nicht mehr reden ohne zu spoilern. Es gibt ein Ende, das für mich nicht gut war. Aber dann gibt es noch ein Ende, und das ist wieder groß und episch. Und da hatte er mich wieder.


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