Meine Woche: Auf der Leipziger Buchmesse

Jetzt sollte es also doch noch passieren. Seit Jahren wollte ich mal auf der Leipziger Buchmesse vorbei schauen, aber nie hat es geklappt. Der Verlag, bei dem ich arbeite, hat in der Vergangenheit hauptsächlich IT-Fachbücher herausgebracht, und da hat sich ein „offizieller“ Besuch auf der Leipziger Buchmesse nie gelohnt. Und privat ist es ehrlich gesagt ein bisschen teuer von Köln aus, besonders wenn man nicht weiß, was einen erwartet. 

Jetzt aber! Mit neuem Verlagsprogramm und der neuen Möglichkeit, Bücher direkt vor Ort zu verkaufen, konnte ich endlich beruflich zur Leipziger Buchmesse. So ganz offiziell. Und puh – das war anstrengend und ein Erlebnis! Aber von vorne: 

Ankommen und aufbauen

Gewohnt habe ich in Leipzig super zentral in einer großen Wohnung zusammen mit meinen Kolleginnen. Wir hatten sogar eine Dachterrasse für schöne Sonnenuntergänge – fast schon Luxus. Ich bin am Mittwoch angereist und gleich mit der Bahn zur Messe. Dort warteten zum Glück schon all meine Bücher vom Verlag, ein fertig aufgebauter Stand und meine beiden Kolleginnen auf mich. So ging das Einräumen schnell und ich konnte schon Pläne machen, was ich mir in meinen Pausen alles ansehen wollte.

Los geht’s – Arbeiten auf der Leipziger Buchmesse

Tag 1 war ein ruhiger Tag mit vielen Schulklassen und noch nicht ganz so vollen Hallen. Da hatte ich die Gelegenheit Interviews mit Raphaela Edelbauer, Hengameh Yaghoobifarah und Maja Lunde zu sehen. (Von allen habe ich schon Bücher gelesen, siehe Das flüssige Land, Ministerium der Träume und Die Geschichte der Bienen)

Raphaela Edelbauer, Hengameh Yaghoobifarah und Maja Lunde

An Tag 2 ging’s dann richtig los. Das bedeutete dann aber auch richtig viel Arbeit am Stand für mich. Das hat richtig Spaß gemacht, mich aber auch davon abgehalten, durch die Hallen zu schlendern und neue Bücher zu entdecken. Wenn man auf der Buchmesse arbeitet, teilt man sich die Pausen gut ein, damit man möglichst viel zu sehen gibt. Entspannen ist anders. Ich konnte da jedenfalls Interviews mit Emilia Roig und Sebastian Hotz sehen (beide noch nicht gelesen) und ein bisschen in Halle 3 herumschlendern. Eigentlich wollte ich auch zu Liv Stromquist, aber da war so viel los, dass ich sie nur irgendwo hinter den Menschen erahnen konnte. 

Emilia Roig und Sebastian Hotz

An Tag 3 waren wir besonders früh auf dem Messegelände, weil wir schon ahnten, wie voll es am Samstag werden würde. (Wirklich, wirklich voll.) Aber so konnte ich auch mal sehen, wie seltsam es auf so einer großen Messe ist, wenn die Hallen noch leer und so viel Platz ist. Da hatte ich auch endlich die Gelegenheit, ein bisschen in Büchern zu stöbern. Ich habe an dem Tag nur kurz Julia Ebner und Andreas Dorau gesehen, aber eigentlich nur am Stand gearbeitet. Am Abend gab’s Pizza und wir sind einfach ins Bett gefallen – ich kann euch also nicht von heißen Verlagspartys in Leipzig berichten, ich wollte nur schlafen.

An Tag 4 sah es ähnlich aus. Ich kann aber kurz erwähnen, wie bemerkenswert ich die Signier-Stunden (!) von Sebastian Fitzek fand. Ich habe noch nie so richtig etwas von ihm gelesen – außer einer Kurzgeschichte, die ich nicht mochte – und kann und will da inhaltlich gar nichts kommentieren. Aber der Mann hat sich fast fünf Stunden an den Stand gestellt und Bücher signiert. Und er hat sich extra einen Platz ausgesucht, von dem alle, die nicht in die Schlange kamen, ihn wenigstens noch fotografieren konnten. Das ist der Wahnsinn. Auch wenn es am letzten Tag noch voll war, konnte ich mir wenigstens noch zwei Bücher schnappen: „Candy Haus“ und „Tränen im Asiamarkt“. Bin schon gespannt darauf.

Fazit und Freizeit

Ein richtiges Fazit für die Leipziger Buchmesse zu ziehen ist schwierig, weil ich ja nicht das „normale“ Besuchererlebnis hatte. Große Verlage haben sicher auch mehr Personal vor Ort, damit man netzwerken und sich Sachen anschauen kann. Ich habe bei mir am Stand aber viel Spaß gehabt und interessante Gespräche geführt.

Schlau wie ich bin, habe ich das aber schon geahnt und mir noch 2 Tage für Leipzig frei genommen anstatt gleich nach Hause zu düsen. Und wow, hat sich das gelohnt. Hier ein paar schnelle Highlights, über die ich noch mal extra berichten werde: 

Völkerschlachtdenkmal und Miriam auf dem Boot
  • Völkerschlachtdenkmal: Gruselig und beeindruckend
  • Bootstour machen: Wusste nicht, dass Leipzig so viel Wasser hat
  • Museum der Bildenden Künste: Habe meinen ersten Caspar David Friedrich gesehen und ganz viele neue Favs. Lohnt sich sehr.
  • Auerbachs Keller: Ich bin ne Oma und mein Herz klopft an solchen Orten

Also Leipzig, ich komme definitiv wieder. Zur Buchmesse oder auch so.


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