Selig auf dem Gamescom Festival 2019

Wenn ich an Selig denke, denke ich an schwierige Teenage Tage, an seltsame Texte, die ich damals so so deep fand, und daran, dass bei mir nach dem großen Hit nicht viel hängen geblieben war. Zeit als, die ungenauen Erinnerungen mit etwas Neuem zu ersetzen.

 

An diesem Freitag auf der Gamescom spielen Selig als zweite Band und sie sind in etwa des Gegenteil von Die höchste Eisenbahn.
Die Herren bringen so etwas wie „Geschichte“ mit. (Das beweist schon die doofe Ansage „Die habe ich schon zu meiner Abi-Zeit gehört!“)

 

 

Selig spielen ausschließlich alte Songs und bringen große Gesten und große Ansagen an das Publikum mit. Wir erleben Pathos und verzwirbelte Texte, die ich bei neuem Hinhören ehrlich gesagt nicht mehr so viel sagen.

 

 

Was ich mag: auch wenn das alles dramatisch und nostalgisch ist, will hier im Publikum niemand besonders cool sein. Das alles ist herrlich unangestrengt, eher so wie ein Abend in einer alten Kneipe, die zwar schon bessere Tage gesehen hat, aber die mittlerweile die schönste Patina angesetzt hat, nach altem Rauch, altem Schnaps und unzähligen verbrachten Stunden riecht. In der man mit unbekannten Tresenbekanntschaften lange über Musik redet. Hach. Aber ich schweife ab.

 

 

Was ich besonders mag: „Ohne dich“ natürlich. Wer so einen Song geschrieben hat, darf danach auch barfuß über die Bühne hüpfen und zu lange politische Ansagen machen. Ich schwöre, ich habe zwei Männer weinen sehen. Das war so gut.

Auch wenn der ganze Auftritt auf der Gamescom ein bisschen viel ist (für mich), auch hier feiert die Menge, wenn auch eher ihre Jungend und Studententage. Noch mal brauche ich das nicht, aber ich bin froh, dass ich das sehen durfte.

 



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