meine bücher im Oktober

Bücher im Oktober 2022

Corona is back! Es hat mich schon wieder erwischt und wie beim ersten Mal will es mit dem Lesen so gar nicht klappen. Der Kopf ist zu und die Konzentration weg. Zum Glück war das diesmal aber schneller vorbei als bei der ersten Runde. Es bleibt ein bisschen Kurzatmigkeit, aber dagegen hilft ja nur ausruhen und im November dann wieder Bücher. In diesem Monat haben mir auch gleich zwei alte, weiße Männer die Laune verdorben. 🙂 Klassiker mag ich ja eigentlich, aber puh, da musste ich mich ganz schön durchbeißen. 


Rezension nie nie nie

Nie nie nie – Linn Strømsborg

„Ich will keine Kinder haben“, sollte heute eigentlich keine Entsetzensstürme mehr auslösen. Ich kenne jedenfalls viele Menschen, die das von sich sagen. Was ich aber auch kenne, ist „Ach, das ändert sich noch“ und „Wenn du erstmal welche hast…“. Linn Strømsborg schreibt hier über sich selbst und über den Wunsch, einfach kinderlos zu bleiben und sich nicht ständig erklären zu müssen. Das hier ist das beste Buch, das ich bisher über die Thematik gelesen habe, weil es so unaufgeregt unterschiedliche emotionale Situationen bearbeitet: Die Mutter, die so gerne Oma werden möchte, die beste Freundin, die schwanger wird, und der Partner, in dem sich Zweifel regen. Das ganze ist eher Roman als Sachbuch, eher Argumentation als Erklärung. Ich mochte das Buch sehr, weil es beide Positionen nachvollziehbar darstellt, ohne die andere Seite überzeugen zu wollen. Und weil es zeigt, dass alle sich immer hinterfragen, und dass das gut so ist.

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Rezension Saturday buch

Saturday – Ian McEwan

Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass das hier ganz still große Literatur sein will. Vielleicht ist das auch so. Mich hat das Buch leider sehr gelangweilt, weil mir die Figuren so egal waren. Alles darin ist der feuchte Traum eines Bildungsbürgers. Natürlich ist Henry erfolgreicher Gehirnchirurg, der mit seiner jüngeren Frau glücklich zusammen lebt. Natürlich sind die beiden Kinder schon in jungen Jahren so erfolgreich als Dichterin und Jazzmusiker. Wow. An diesem einen Tag in Henrys Leben denkt er viel und lange über sich und die Gesellschaft nach. Dabei trifft er den Klischee-Proleten Baxter, der ein bisschen Gefahr in seinen Alltag bringt. Es ist so ein bisschen „Männliche Ehre – The Book“ und deshalb eher nichts für mich. 

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Rezension Lady in the Lake

The Lady in the Lake – Raymond Chandler

Das hier ist ein klassischer Noir-Krimi aus 1943, so richtig mit Detektiv und mysteriösem Todesfall, der mit vielen Verstrickungen gelöst wird. Aus heutiger Sicht ein faszinierendes Klischee voller misogyner Kackscheiße. Wirklich alle Männer im Buch sind unfähig ein normales Gespräch zu führen, weil sie sich konstant ihre Stärke und Überlegenheit beweisen müssen. Das ist so peinlich, dass es schon wieder lustig ist. Nicht, dass ich denke, dass Menschen tatsächlich jemals so miteinander geredet haben, aber dass Menschen dieses Buch gelesen und das doofe Gehabe als cool empfunden haben, ist schon beeindruckend. Das mal zu lesen war trotzdem ganz unterhaltsam. 

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What big teeth – Rose Szabo

Um ehrlich zu sein, habe ich das Buch wegen einer einzelnen Empfehlung und dem Cover des englischen Hardcovers gekauft. Ich bekam das Taschenbuch, das bei weitem nicht so schön ist, aber nun gut. Für den Rest des Oktobers wollte ich noch ein bisschen Spannung und Grusel. Weil das hier eher ein Jugendbuch ist, bekam ich das alles ganz sanft und runtergedreht. Ich mochte das Buch aber trotzdem. Wir lesen hier von Eleanor, die seit Jahren nicht zu Hause war und jetzt zurückkehrt. Das Problem: alle Mitglieder ihrer Familie sind Monsterwesen (Wölfe, Wassermenschen, etc.) und sie eher nicht. Und noch mehr Probleme lauern hinter jeder Ecke: Nach einem Todesfall muss sie die Familie zusammenhalten, eine Prophezeiung verstehen und das Geheimnis von zwei anderen Wesen entschlüsseln. Das war ein Fun-Read mit ein paar Längen, seltsam und schön. Kann ich empfehlen.

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