Kölner Konzertsäle: Palladium

Wenn man Kölner fragt, welche Konzertsäle sie am wenigsten mögen, sagen sie eigentlich immer nur: das Palladium. Da hört man „Oh, die Band wollte ich unbedingt sehen, aber doch nicht im Palladium.“ Ja ja. Das ist schon Gemotzte auf hohem Niveau. Das Palladium hat definitiv seine Schwächen: es ist ein langer Schlauch mit der Bühne am schmalen Ende und dazwischen stehen auch noch Pfeiler, damit man an vielen Stellen GARANTIERT nichts sehen kann. Dazu ist der Ton in der Halle leider oft mies, jedenfalls in der hinteren Hälfte kann es schon vorkommen, dass man die Fans besser hört als die Künstler auf der Bühne. Aber!

Trotzdem: wir brauchen das Palladium. Allein schon, weil Köln keinen vergleichbaren Konzertsaal in dieser Größe hat. (Circa 4000 Leute passen hier rein.) Besonders zusammen mit dem E-Werk genau gegenüber ist es ein starkes Team, denn Künstler sind auf diese Weise viel flexibler. Sind sie im E-Werk und der Andrang ist zu groß, kann schnell ins Palladium umgezogen werden. Anders herum genauso. Hätte Köln diese Option nicht, würden viele Künstler gleich nach Düsseldorf ausweichen.

 

Programm

Aufgrund seiner Größe spielen im Palladium natürlich die schon bekannten Bands und Künstler. Es ist so schön zu beobachten, wenn Bands ihren Weg von Tour zu Tour machen: vom Luxor über die Live Music Hall ins Palladium. Bei so vielen Leuten kann das Publikum bei den Konzerten allerdings auch sehr gemischt sein. Hier findet man besonders oft Leute, die noch nie auf Konzerten waren oder sehr selten gehen, und dann immer im Weg stehen und nerven. Grundsätzlich ist das ja nicht schlimm. Wenn wir hier nett zu denen sind, werden das vielleicht so Regelmäßige wie wir und bereichern in Zukunft die Kölner Konzert-Szene. Denkt daran und macht sie immer freundlich darauf aufmerksam, dass man AUF KONZERTEN NICHT MIT BLITZ FOTOGRAFIERT, tanzen toll ist und jeder sich in jede Lücke stellen darf, wenn sie frei ist.

 

Anfahrt und parken

Das Palladium liegt auf der rechten Rheinseite in einem Gewerbegebiet. Es gibt hier tatsächlich also mal Parkplätze! Und wenn ihr zu denen gehört, die lieber eine Stunde im Kreis fahren, als einfach drei Euro für ein Parkplatz zu bezahlen, habt ihr auch die Möglichkeit.
Wer wie ich Bahn fährt, hat einen kleinen Fußmarsch vor sich, wenn er zum Palladium will. Am besten steigt ihr in der Keupstraße aus und folgt den Menschenmassen, die da mit euch wandern. Unterwegs gibt es übrigens noch Dönerläden und Kioske zur Stärkung.

 

Tickets und ausverkaufte Konzerte

Wo ihr vor dem Konzert Tickets bekommt, muss ich euch ja hier nicht erzählen. Wenn es allerdings noch Tickets an der Abendkasse gibt, ist das hier ganz wichtig: stellt euch dann bloß nicht in die lange, lange Schlange, an der ihr auf dem Weg zum Palladium irgendwann vorbei kommt. Geht stattdessen an der Schlange vorbei bis hinter den Eingang. Dort auf der anderen Seite ist die Abendkasse (und vielleicht auch die nächste, kleinere Schlange). Bei ausverkauften Konzerten stehen auch hier wie bei jeder größeren Venue immer Leute am Wegesrand, die noch Karten loswerden wollen. Meine Regel übrigens: bei privaten Verkäufern, die tatsächlich ein Ticket zu viel haben, zahle ich den regulären Preis oder nur dezent weniger. Professionelle Karten-Händler bekommen viel weniger. Zahle bloß niemals mehr für ein Konzert als es ursprünglich gekostet hat.

 

Vor und nach dem Konzert

Wer einen guten Abend vor sich hat und vielleicht auch noch von weiter her kommt, braucht sicher noch eine Stärkung. Ganz einfach ist das natürlich gleich auf der Keupstraße, wo sich ein tolles türkisches Restaurant an das nächste schmiegt. Wer lieber etwas anderes möchte, dem empfehle ich das Purino neben dem Kölner Schauspiel.
Wer nach dem Konzert noch ein bisschen weiter feiern will und vielleicht ein bisschen alternativer unterwegs ist, der sollte ab ins Limes – eine wunderbar sympathische Bar, in der Kölsch und Schnaps besonders gut schmecken.

 


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