Gogi Matcha im Kunibertsviertel

Wenn man kurz die Augen schließt und sich den Breslauer Platz vorstellt, sieht man in den allerseltensten Fällen etwas Aufregendes. Der Breslauer Platz ist 100 Jahre Baustelle, ist das komische Kommerzhotel (ja, das heißt wirklich so), ist Musical-Dome-Design-Unglück, ist zwielichtiger Busbahnhof, ist Drogis, Billigbäcker und E-Scooter. Aber ich habe da ein Schätzchen entdeckt: Das Gogi Matcha.

Ja gut, außer mir finden den Koreaner noch mindestens 550 andere großartig, wenn man sich nur die Google-Bewertungen anschaut. Aber nach meinem Gefühl ist das Gogi Matcha noch nicht in jeder Food-, Lifestyle- und Köln-Story aufgetaucht, oder?

Öffnungszeiten

Nur ein paar Meter vom Breslauer Platz aus ins Kunibertsviertel findet ihr also das Gogi Matcha. Ich kannte es lange Zeit nur im geschlossenen Zustand, denn das Restaurant hat neben einem Mittagstisch von 12 Uhr – 14:30 Uhr immer erst um 18 Uhr geöffnet. Bis dahin sind die schweren braunen Rollläden heruntergelassen und es sieht alles nicht so einladend aus. Um sechs Uhr geht es dann aber los – und wenn ihr nicht reserviert habt, solltet ihr schon vor der Tür stehen, denn schon nach kurzer Zeit ist das Gogi Matcha voll. Lohnt sich das? Ja.

Stimmung

Im Laden ist alles viel freundlicher und heller als draußen. Das hätte ich mir „traditioneller“ vorgestellt, mochte die moderne und unspektakuläre Einrichtung aber gern. Die großen Wandbilder sind schön. Ergattert am besten einen Platz hinten in der Ecke, denn auf Hochstühlen sitzen mag niemand.

Speisen und Getränke

Traditionelles gibt es im Gogi Matcha stattdessen auf der Karte – soweit ich Kartoffel das einschätzen kann. Aber habt ihr irgendwo in Köln schon mal Milkis gesehen – ein Erfrischungsgetränk, das nach Milch und Sprite schmeckt?
Die Karte ist lang, fast etwas zu viel Auswahl für mich, und reicht von Vorspeisen wie Mandu über Wok-Gerichte bis zu Eintöpfen. Gleich bei meinem ersten Besuch habe ich etwas gewagt und einen Kimchi-zigae gegessen, einen Eintopf aus Kimchi, Tofu und Thunfisch. Hört sich seltsam zusammen an, schmeckt aber fantastisch. Und ist ganz schön scharf. Auch die vegetarischen Kimmali-bokkeum (gebratene Seetangrollen mit Gemüse) waren toll – und beide Gerichte kamen so heiß an den Tisch, dass wir ein wenig warten mussten, bis es nicht mehr kochte. Mittlerweile habe ich auch schon das „klassische“ koreanische Fried Chicken gegessen, das hier so süß und klebrig ist, dass man danach seine Plomben zählen muss. I love it.

Und sonst so?

Wo mich der Breslauer Platz erst skeptisch gemacht hat, freue ich mich jetzt immer über die Lage des Gogi Matcha, wenn ich Feierabend habe, und am Hauptbahnhof gestrandet bin. Später am Abend, also zur „Bar“-Zeit war ich hier noch nie. Ich freue mich einfach über verdammt gutes koreanisches Essen ohne Schnickschnack. Insgesamt sind die Preise nicht die günstigsten, aber für die Nähe zum Dom und daher den Touris noch angemessen.


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