Bai Lu Noodles in der Innenstadt

In einer Seitenstraße der Ringe, dort, wo man es gar nicht so richtig erwartet, findet man ohne viel Suchen eine chinesische Perle – Das Bai Lu Noodles.

 

Da ich noch nie in China war, kann ich nicht bezeugen, dass das hier authentische chinesische Küche ist (auf der Karte steht, dass so in der Provinz Chongqing gekocht wird) – als ich heute Abend mal wieder hier bin, bin ich jedenfalls die einzige Person, die nicht so aussieht, als hätte sie asiatische Wurzeln. (Und ich weiß nicht, ob ich das als Qualitätsmerkmal anführen kann?)

 

 

Das Bai Lu Noodles ist klein und schnell voll. Tatsächlich gibt es nur vier Tische und noch ein paar Plätzchen an einer Theke. Alles ist gekachelt hier, dazu kommt helles Holz an Lampen, Wandschmuck und an der Theke. Die offene Küche ist mit im Raum, man sieht es dampfen, gestapelte Teller und eine winkende Katze. Es ist als säße man zusammen in einer großen Küche und wartet auf gute Hausmannskost von Mutti.

Ich bin nicht zum ersten Mal hier. Immer wieder komme ich zurück, wenn mich die Lust nach diesem Gericht packt: Bai Cai Rou Mo Chao Shou. In einer riesigen Suppenschüssel bekommt man da wunderbar labberige Wan Tans gefüllt mit Scheinefleisch (wahlweise auch Garnenelen oder Tafu), dazu Kohl, Gemüse, Sojasprossen, Ingwer und Knoblauch, und das alles schwimmt in einer leicht saueren Hühnerbrühe. I love it.

 

 

Es gibt hier natürlich auch anderes Gutes, kleine Snacks und viele hausgemachte Nudeln und Brühe. Die muss man manchmal aber noch ein bisschen nachsalzen. Aber all diese Gerichte haben soweit ich das bis jetzt schmecken durfte eines gemeinsam: Sie wärmen, nicht nur den Bauch, sondern auch das Herz. Es geht doch nichts über eine kräftige, fettige Brühe.

Ich war im Bai Lu Noodles schon mit der Freundin, einem Date und alleine und ob es die anderen gut fanden, war mir oft egal. Hier geht man nicht hin für schöne Instagramfotos, hier trifft man nicht sie Kölner Internetprominenz, hier hat sich niemand Gedanken über hippe Playlists gemacht.
Sobald ich meine Schürze umgebunden habe – denn die bekommt man hier statt einer Serviette – ignoriere ich die Welt und widme mich meiner Brühe.

 


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