Louis Breakfast Club im Rathenau-Viertel

Die Idee hat es mir ja angetan. Ein Laden, in dem es ausschließlich und immer Frühstück gibt. Pancakes, Eggs Benedict, Müslibowls – all the good stuff. Und wo könnte der Louis Breakfast Club besser liegen als am Ende der Zülpicher Straße, wo man das Konzept „Frühstückszeit“ nach einer durchgefeierten Nacht eh relativ sehen muss. 

An einem fiesen, regnerischen Samstagmorgen – es ist inzwischen 13 Uhr und ich habe mich aus dem Bett gekämpft – ist es an der Zeit, das Louis Breakfast Club mal auszuprobieren. Die Karte hört sich gut an, ein bisschen teuer vielleicht für diese Studentengegend (was mir nachher auch zwei Studentinnen am Nebentisch bestätigen), aber die Portionen sind üppig und gut.

Begrüßt werde ich im Inneren mit etwas zu lauten Beats und plötzlich wird mir dieses „Club“ in Breakfast Club klar. Meh. Aber ich bin ja zum Glück alleine hier, muss mich nicht unterhalten und kann stattdessen ein Hörbuch hören. Ansonsten ist es hier recht schick, ein großer Raum mit Theke am Ende, indirekte Beleuchtung, Pflanzen, die Tische nicht allzu eng gestellt.

Trotz riesiger Pancake-Karte – heute ist irgendein besonderes Event – bleibe ich bei meiner 1. Wahl und bestelle Eggs Benedict. Die gibt es hier in vielen unterschiedlichen und ungewöhnlichen Varianten. Ich entscheide mich für italienisch, denn ich habe außerdem Lust auf Käse, Tomaten und Pesto. 

Je mehr ich mich auf’s Essen freue, desto mehr nerven mich ein paar Sachen. 1. Die echt laute Musik, 2. sind die Leute um mich herum irgendwie anstrengend. Ich kann das gar nicht genau beschreiben: es ist eine Mischung aus aufdringlich lauten Student*innen, die sich auf englisch und deutsch unterhalten, Mutter-Tochter-Gruppen, die sich nichts zu sagen haben und langweiligen Pärchen, die sich über Dinge unterhalten, die wirklich langweilig sind. Aber keine Sorge – all das wird nach meinem ersten großen und sehr guten Kaffee schon viel besser. Ich merke schnell, wer hier das Problem ist. (Grumpy-Miriam)

Dann aber warte ich. Und warte und warte und warte. Ich habe zum Glück natürlich ein Buch dabei, aber nach 40 Minuten Wartezeit im halbvollen Laden erklärt man mir, dass es ein Problem mit dem Brot gab. Aha. Ich bin genervt, weil mittlerweile richtig hungrig und warte weiter. Kurz zur Entspannung: Ich finde es nicht schlimm, wenn in einem Lokal mal etwas schief geht, aber es ist nett, wenn man darüber informiert wird, wenn es etwas länger dauern kann.

Nach viel, viel zu langer Zeit bin ich dann aber doch froh, dass ich gewartet habe, denn ich muss zugeben, dass das Essen wirklich gut ist. 

Wär es etwas später, würde ich mir noch einen kleinen Cocktail gönnen. Wie gut diese Mischung eigentlich ist: Frühstück und Cocktails. Ich muss hier ganz sicher noch mal wiederkommen. 


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