Café 1980 im Griechenmarkt-Viertel

Nachdem ich mal wieder viel zu spät am Tag meine Bücher in die Stadtbibliothek zurückbrachte und die Außenrückgabe mein Leben rettete, hatte ich endlich mal die Zeit und den Hunger das Café 1980 im Griechenmarktviertel zu testen. Mittlerweile findet man mich dort öfter, es müssen ja auch immer Bücher zurückgebracht werden.

Schon von außen ist das Café 1980 ein warmer Lichtblick in dem verbauten Kölner Betonwald. Auch bei 6 Grad stehen hier Stühle draußen, überall ist Holz und warmes Licht. Als ich die Türe öffne, überrollt mich eine Welle der schönsten Dinge: Es ist warm, es riecht gut, in der Ecke lacht eine Gruppe und durch die Luft schwebt „Dream a little dream of me“ (wirklich). Auch die Einrichtung im Café 1980 macht mich glücklich. Die offene Küche, die dunklen und holzverkleideten Wände und Böden, die zusammengewürfelten Tische und Stühle – ich fühle mich ein bisschen wie in einem vietnamesischen Streetfood-Schuppen.

Öffnungszeiten

Und dann ärgere ich mich, dass ich nicht schon viel früher den Weg hierher gefunden habe. Denn das Café 1980 ist kein Restaurant, das nur am Abend geöffnet hat (da hätte ich auch schon bei dem Namen drauf kommen können). Jeden Tag außer samstags geht es hier schon um 12 Uhr los. Geöffnet ist dann bis 22 Uhr.

Speisen & Getränke

Und hier mein kleines Highlight. Ich kenne Bānh Mi schon lange aus Berlin, die würzigen vietnamesischen Baguettes habe ich in Köln aber noch nie gesehen. Im 1980 gibt es sie endlich in allen möglichen Variationen – Chicken, Pulled Beef, Gambas und auch vegan. Die sind nicht allzu groß, aber lecker. Mit extra Hunger empfehle ich dazu die großartigen Süßkartoffelpommes. Die sind nämlich gar nicht wie die dünnen, normalen, die man überall bekommt, und die ich nicht besonders schätze, sondern dick und knusprig ummantelt.
Wem kalt ist oder wer eine warme Suppen-Aufmunterung braucht, entscheidet sich für die klassische Phó. Da kann man wenig falsch machen – auch lecker. (Wem die Suppe zu lasch ist – alle Gewürze stehen auf einem Tablett auf der Theke.) Der Bananenkuchen wurde mir auch schon ans Herz gelegt, aber bisher war der entweder aus oder ich zu voll gefuttert.
Das hier alles ein bisschen moderner vietnamesisch ist, erkennt man übrigens auch an der wechselnden Craftbeer-Auswahl.

Und sonst so?

Vorsicht: Im Café 1980 kann man nicht mit Karte zahlen! Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich bei meinem ersten Besuch nicht mit meinem letzten Kleingeld in der Tasche angereist und hatte dann so gut wie kein Trinkgeld mehr über. Wer zu spät am Abend kommt, sollte übrigens Wartezeit mitbringen, denn spätestens ab 20 Uhr ist es voll.

Ich werde also wahrscheinlich bei meinen späten Stadtbibliothek-Besuchen bleiben und dann immer hoffen, dass ich noch ein Plätzchen bekomme.


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