Ja ja, ich weiß, ich weiß. Das Gamescom Festival war im August. Nun ist es September und ich poste erst jetzt darüber. Ich bin ja eh kein „am nächsten Tag“-Veröffentlicher und lasse Konzerte gerne noch auf mich wirken, bevor ich darüber schreibe. In diesem Fall war es aber einfach ein Haufen aufgestauter Konzerte und Fotos, die vorher raus mussten, und viel Arbeit für meinen „richtigen“ Job. Da müssen wir alle gemeinsam durch.
Wie war es also bei Fortuna Ehrenfeld? Da muss ich gar nicht lange überlegen, wie immer großartig. Damit hätte ich auf dem Festival aber eigentlich gar nicht gerechnet, denn ich habe dem Publikum auf den Ringen einfach vorher unterstellt, dass niemand die Band kennt. Ich dachte, die Fortunas funktionieren besser im Kleinen, denn als Vorband von Kettcar habe ich schon erlebt, dass die ersten Reihen mit fragenden Gesichtern Richtung Bühne blickten.
Wie falsch ich lag. Schon um 18 Uhr und lange vor Kettcar standen hier eine Menge Menschen und warteten auf den Herren im Schlafanzug und seine zwei Begleiter. Fortuna Ehrenfeld, anscheinend frisch geduscht und gut ausgeruht vom Abend zuvor, nahmen die Location dann offensichtlich auch als Anlass ihrer Show noch einen drauf zu setzen. Das war gar nicht so ruhig und intim wie vorher in Odonien, sondern mit größeren Gesten und kratziger. Ich mag das ja eh, wenn die Gitarre lauter wird beim Martin und der Paul das Schlagzeug zerkloppt. Und wenn Jenny ein bisschen mehr singt.
Ich habe das Gefühl, dass die drei mit jedem Konzert, das ich von ihnen sehe, ein bisschen besser werden. “Hundeherz” lässt mir mehr und mehr das Herz zerspringen. Bei “Bengalo” immer wieder die Liebe heraufbeschwören, immer mehr Raketen zum Mond schicken. Nach “Penn’ können” wird niemand mehr schlafen. Hoffentlich spielen die drei bald wieder mehr Konzerte hier in ihrer Heimatstadt. Ich könnte noch eins gebrauchen dieses Jahr.
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