Chvrches, 23.10.2013, Gloria

ChvrchesCologne

Chvrches beweisen an diesem Abend im Gloria eindrucksvoll, dass gute Popmusik sowohl in den Charts als auch auf der Bühne funktioniert. Und da eigentlich noch besser.
Mit ihrer ersten EP und nun dem Album “The Bones of what you believe” haben die drei Glasgower in diesem Jahr ihren Fuß in die aufsteigende Bekanntheitsspirale gesetzt: Vom NME und Guardian reingeschubst, von den Musikblogs gesegnet und ins Radio aufgenommen. Im Sommer kam dann zusätzlich noch eine Tour als Vorband von Depeche Mode dazu.

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Die Synties-Ecke ist gar nicht so verkehrt. Es braucht ja nicht immer schrammelige Gitarren und schwer arbeitende Drummer, damit ich mich wohlfühle. Chvrches machen eingängigen Electropop mit guten Beats und schönen Klängen. Das hört sich wie nichts an, was man in letzter Zeit so gehört hat, oder zumindest viel besser.

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Gleich mit dem ersten Song “We sink” legen sie ruhig und präzise los. Die minimale Lichtshow passt zum minimalen Sound (und zu Beginn auch minimalen Bewegungen). Und wenn man erwartet, dass Lauren Mayberry passend zu ihrer Stimme ganz süß uns schüchtern ihren Platz auf der Bühnen einnimmt, hat man sich getäuscht. “Süß” ist dazu auch nicht gerade das Adjektiv, das Frontfrauen sich wünschen. Zusätzlich wird im Laufe des Konzerts klar: die Stimme ist gar nicht zart, sondern überraschend kräftig und eben besonders klar.

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Die Lichteffekte und der Rhythmus versetzen das Publikum in eine angenehme Trance. Alle sind von Anfang an auf Chvrches Seite und bleiben da auch. Es wird getanzt, sich aber nicht verausgabt. Selbst ihre bekannten Songs wie “Now is not the Time” und “Recover” werden natürlich etwas mehr gefeiert, aber eigentlich gibt es keinen großen Unterschied.

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Das Konzert ist intensiv und ein bisschen melancholisch verträumt. Das passt in den Club (besonders ins Gloria), würde aber auch in der großen Halle noch gut wirken. Insgesamt muss ich sagen, dass ich selten so ein nettes Konzert erlebt habe. Dafür auch ganz direkt ein großes Lob an das Team vom Gloria.

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Als Martin Doherty bei seinem Song “Under the Tide” das Micro übernimmt, drehen Chvrches noch einmal ein bisschen auf. Das ist dance like you mean it. Und auch in den hinteren Reihen wird das spätestens jetzt übernommen.

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Weil nach nur einem Album die Auswahl an Songs noch nicht sooo groß ist, packen Chvrches dann zur Zugabe auch noch einen kleinen Popklassiker von Whitney Houston aus. “It’s not right, but it’s ok” singen sie, und dass im Moment alles völlig ok ist für Chvrches, glauben wir ihnen sofort.

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