Hallo Open Source Festival, da sind wir also wieder. Das hier ist meine Vorstellung eines entspannten Samstags: Rumhängen mit netten Leuten, mit gutem Essen, alkoholischen Getränken und guter Musik. Aber von vorne.
Wer das Open Source Festival noch nie besucht hat, stelle sich dies vor: Ein großer Platz voller Menschen, aber nicht auf die gruselige Art. Überall wuselt es, jung und alt, Frau und Mann, Kinder mit viel zu großen Kopfhörern. Ständig treffen sich Menschen wieder und umarmen sich, es wird viel gelacht. Um all diese Menschen herum stehen Buden, Busse, kleine Stände mit Street Food und Getränken. Ich könnte auf diesem Platz schon den ganzen Tag verbringen.
Geht man aber dann um die Tribüne herum, trifft man a) auf noch mehr Menschen und b) kann sich der Wiese und Tribüne vor der Hauptbühne niederlassen.Das Line-Up gefällt mir dieses Jahr zwar nicht so gut wie im letzten Jahr, aber der Weh nach Düsseldorf lohnt sich trotzdem. Ich freue mich heute auf Woods of Birnam, Faber und Sohn. Eigentlich bin ich wie letztes Jahr zum Fotografieren hier, aber ich dann doch keinen Fotopass bekomme und nicht in den Graben darf, erlebe ich das ganze hier heute einfach wie alle anderen Besucher – entspannt!
Das Wetter spielt nicht ganz mit, hält aber als Woods of Birnam auf die Bühne treten. Die Herren aus Dresden wollen im Land verbreiten, dass dort auch normale Leute gibt – das machen die gut. Ich mag deren grooviges Geschwofe sehr (und die Jacke!). Ich habe aber schon zwei Wien getrunken, das ist gerade genau der richtige Soundtrack. Düsseödorf tanzt sich warm. Meine Begleitung sagt, das sei ihr zu viel 90s Disko, auf der Bühne bestätigt Sänger Christian , dass wir gut drauf sind. „Siehste, Uwe, hab ich doch gesagt.“ Ach ja, im September spielen sie in Köln.
Während ich auf meinen eigentlichen Headliner warte, gibt’s wieder Food und Getränke – herrlich. Kartoffelsalat ist fast so gut wie Pommes. Faber verzaubert währenddessen schon beim Soundcheck das Publikum und spielt ein paar Töne an. Der Platz vor der Bühne ist voll. (Wie schon erwähnt, ich verstehe nicht ganz, warum Sohn der Headliner ist.)
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Faber fühlt sich auf dem Open Source Festival sichtbar wohl. Er steigt mit den großen Songs ein und testet dann sogar einiges neues Material – recht langsame Sachen sogar, das Publikum verliert er trotzdem nicht. Da ist es auch egal, dass er kurz mal den Text vergisst. Haha.
Noch ein mal wird an diesem Abend umgebaut und wir stellen uns wieder für Getränke an. Ich habe das Open Source Festival immer mehr lieb. Ein Kritikpunkt zwischendurch muss ich aber doch loswerden: Viele der Hilfskräfte in den Bussen und Buden sind so furchtbar langsam! Da werden minutenlang seelenruhig kleine Orangenscheiben geschnitten und damit zugesehen, während 100 Leute in der Schlange nach Wein schreien. Da wird am Bierstand laaaaange der Preis von 5 Bier im Kopf ausgerechnet, anstatt einfach ein Blatt an den Tresen zu pinnen. Vielleicht ist das aber auch Taktik, denn ohne das ewige warten wäre ich sicher betrunkener (und ärmer) gewesen.
Als die Sonne langsam untergeht und wir im vergehenden Licht auf der Tribüne sitzen, verstehe ich dann doch ein bisschen, warum Sohn hier den Abend beendet. Nicht falsch verstehen, ich mag Sohn gern, aber er hat mit diesen sphärischen Elektroklängen nicht die gleiche Wirkung wie Faber.
Dann ist es dunkel auf der Rennbahn und der Bühne. Ich komme mit Sohn wieder bei dieser Gemütlichkeit an, die ich schon den ganzen Tag gespürt habe. Auf der Tribüne wird gekuschelt, vor der Bühne liegt man sich in den Armen oder man schwoft bei dieser Musik noch ein letztes Mal über den Platz.
Das war wieder schön, Open Source. Weil ich nicht aus dem Graben fotografieren durfte sogar viel gemütlicher als letztes Jahr.
(Ich mache euch die Tage noch einen Beitrag mit Porträts und Momentaufnahmen vom Festival fertig. Schaut dann mal rein, vielleicht findet ihr euch ja wieder.)
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