Frittenbude in der Kantine

Das Luxor ist zu klein für die Meute, die Frittenbude in Köln anzieht. Also geht’s in die Kantine – ein bisschen weiter draußen, dafür entspannt und größer.

 

Ich bin ein wenig zu früh dort und kann dabei zusehen, wie sich die Halle langsam füllt. Punkermädchen, Rastazöpfe, ältere Herren in auffälligen Kapuzenpullis, ein Brezelverkäufer. Sie alle schleichen langsam nach vorne an die Bühne und warten darauf, den Samstag und Frittenbude zu feiern. Ich freue mich ja über solch politische Bands, weil das Publikum hier gerne richtig mitgeht und sie dann auch noch die Guten sind. Wenn ich mir das hier so anschaue, kann ich mir um die Zukunft eigentlich keine Sorgen machen.

 

 

Der Support Lueam lässt lange auf sich warten und ist mir leider auch ein wenig zu lahm hier. Auch bei Frittenbude denke ich zu Beginn noch, dass das live vielleicht doch nicht so gut funktioniert wie auf Platte. Auf der Bühne passiert nicht viel und auch im Publikum kann ich mich beim Fotografieren locker durch die ersten Reihen bewegen.

Ist die Musik von Frittenbude vielleicht doch ein bisschen zu textlastig, um live den Punk hervorzuholen? Und covern sie da als zweiten Song tatsächlich Graceland von Kettcar?!

 

 

Während ich mich noch wundere, übernimmt das Kölner Publikum das Kommando. Es gibt Bands, die können ein lahmes Publikum mit ihrer Show überzeugen und mitreißen, es gibt aber auch dieses spezielle Publikum, das ihre ganze Energie auf die Bühne schiebt und der Band zeigt, was sie heute Abend von ihnen erwartet. So einen Fall haben wir heute. Nach ein paar Songs kann hier kein Mensch mehr stillstehen und auch Frittenbude zeigen endlich, was sie können. Die Dunkelheit darf niemals siegen.

 

 

Die Band freut sich über die Kölner Energie und fordert uns gleich mal auf, heute und jetzt doch mal einen Fremden zu umarmen. Das trifft doch mitten ins Herz der Rheinländer. Alles cool, jetzt kennen wir uns ja alle. Dem Abriss steht also nichts mehr im Weg.

Obwohl hier wirklich bis hinten gesprungen und getanzt wird, sind alle herrlich friedlich und freundlich zueinander. Wie ich schon vorausgesagt habe, gehören die Kölner hier zu den Guten. Frittenbude streuen noch ein paar Cover in ihr Set, die gut ankommen. Ich warte aber heimlich nur noch auf „Mindestens in 1000 Jahren“, um wirklich vollkommen zufrieden zu sein mit den Abend. Bin ich dann auch. Alles schön.

 

 


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