Nicht Köln: Kurztrip Berlin

Ach Berlin, du schon wieder. Dieses Jahr sehen wir uns wieder ein wenig mehr. Letztes Wochenende konnte ich zwei schöne Tage Berliner Luft schnuppern – ein ganz klassischer Babybesuch in Prenzlauer Berg. Wir müssen die Klischees ja mindestens bedienen.

Eine kleine Empfehlung vorweg: Wer mit einer kleinen Gruppe günstig in Prenzlauer Berg übernachten möchte, sollte sich die Pension Marie mal ansehen. Alles drin, alles schön, super zentral. Da gibt es dieses wunderbare Zimmer:

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und dazu ein kleines Zimmer, indem das hier die schönste Raumausstattung war:

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Egal, ich habe gut geschlafen. Das reicht mir.

Berlin ist günstig, auch wenn die Berliner uns das nicht immer glauben. Mein Kurztrip war aber spontan und deshalb auch etwas zu teuer für meinen derzeitigen Kontostand. Aber was nützt sparen, wenn die Freunde rufen.
Den ganzen Touri-Kram habe ich deshalb auch rausgelassen. Das Wochenende bestand aus spazieren, Kaffee trinken, Essen gehen. Zum Beispiel im Al Hamra.

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Ok, ein bisschen Mauerpark am Sonntag musste dann doch sein.

Insgesamt war ich diesesmal überwältigt von Prenzlauer Berg. Der Frühling ist endlich da und alle müssen raus. Jedes Kind der Stadt wurde am Sonntag zum Helmholtzplatz geschleift, auf jeden Erwachsenen kamen mindestens 4 Kinder.
Ich mag die Kinderfreundlichkeit Berlins, oder dieses Bezirks. Die Bürgersteige sind breiter als die Straßen, es gibt überall Spielplätze und in jeder Straße Hunderte von Kindern. Gleichzeitig ist das aber auch sehr anstrengend. Gerade für jemanden OHNE Kinder. Bei Eltern entdeckt man ja häufig das Phänomen, dass sich plötzlich ihre komplette Existenz nur noch um den eigenen Nachwuchs dreht und sie gleichzeitig davon ausgehen, dass es bei allen anderen auch so ist. Ohne Kind fällt man da negativ auf. Und wenn man für einen kurzen Moment ein Café voller schreiender Kinde anstrengend findet, wird einem mindestens Unmenschlichkeit vorgeworfen.
Prenzlauer Berg hat sich durch die Kinderschar jedenfalls schon schwer verändert. Nicht nur all die schön sanierten Häuser und Straßen sind neu – plötzlich gibt es überall nur noch nette Eisdielen und Kindermodeboutiquen. Wo ist da eigentlich die nächste Bar (so mit richtiger unstylischer Theke) oder Club? Kann man in Prenzlauer Berg abends noch etwas anderes machen, als den Nachwuchs schläfrig spazieren oder schnell in einem Restaurant essen, bis der Babysitter nach Hause muss? Ich frage das mit aller Neugier.

Trotzdem komme ich immer wieder gerne her. Nicht unbedingt zum Wohnen, ich mag Köln wirklich gern, aber zum Gucken und Rumsitzen. Und Babys gucken natürlich. Ich freue mich jedenfalls schon zu sehen, wie der Bezirk in 10 bis 15 Jahren aussieht. Dann ist Prenzlauer Berg vollgepackt mit Teenagern, die mit tanzenden Hormonen durch die Starßen ziehen und sich nur auf Spielplätzen und in kleinen Cafés abreagieren können. Ich tippe auf Jugendgangs a la Rebel without a cause. Toll.

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