Cigarettes After Sex auf dem Open Source Festival

Man kennt ja diese Indie-Bands, bei denen zu süßer Gitarrenmusik der süße Sänger mit der glockenhellen Stimme süße Texte trällert. Dagegen habe ich ja generell nichts, aber manchmal braucht es zur Abwechslung dann doch mal wieder ein bisschen Schwarz.

 

 

Schwarz ist das Stichwort, denn lange bevor Cigarettes After Sex auf dem Open Source Festival die Bühne betreten, wussten wir Fotografen schon: Fotos von der Band gibt es nur in Schwarz-Weiß. Eine kurze Recherche im Netz bestätigt das – keine Farbe auf den Pressefotos. Sehr sympathisch.

Bei solch eine Ansage erwartet man entweder eine sehr düstere oder eine besonders artsige Band, und man bekommt hier beides. Irgendwie. Eingehüllt in Nebel stehen Cigarettes After Sex ganz in schwarz auf der Bühne, in Lederjacken und Sonnenbrillen. Sie winken kurz ins Publikum und dann kommt, was bei dem Anblick niemand erwartet, der Cigarettes After Sex nicht kennt. Statt lauter Schrammelmusik und Headgebange erklingt Sänger Greg Gonzalez in höchster Kopfstimme. Der Rhythmus schwoft. Das ist dunkel, aber das ist auch überraschend leicht, und die perfekte Musik, um sich auf der Wiese liegend den Sonnenuntergang anzuschauen.

 

 

Besonders gesprächig sind Cigarettes After Sex nicht. Ein kurzes „Danke“ reicht für den Applaus. Das dann aber doch mit recht tief-bassiger Stimme. Singstimme und Sprechstimme liegen bei Greg Welten auseinander, und wenn er spricht, passt plötzlich alles wieder ins Bild.

Als ich mir auf der Tribüne „Apokalypse“ ansehe, überlege ich mir, wie unglaublich gut das in einem kleinen Club sein muss, mit einem guten Getränk in der einen Hand und einem guten Mann an der anderen. Düster und schwarz und eine hübsch-klare Indie-Stimme. Wie schön, wenn man beides haben kann.

 

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