Buchhandlungstag 2017

Könnte ja ein wenig langweilig werden, wenn ich jedes Jahr von dem gleichen Ereignis berichte, aber der Buchhandlungstag ist eine Tradition, die sicherlich irgendwann international werden wird (mindestens!) – und die Anfänge müssen dokumentiert werden. Hier also erst noch mal die Regeln:

 

1. Im Vorfeld wird eine Route bzw. ein Stadtteil mit einer bestimmten Anzahl an Buchhandlungen festgelegt, die an diesem Tag besucht werden sollen.
2. In jeder Buchhandlung muss mindestens ein Buch gekauft werden
3. Es gibt einen Joker, wenn man in einer Buchhandlung absolut nichts findet oder die Buchhandlung zu „speziell“ ist.
4. Wer als erstes kein Buch mehr kauft, verliert.
5. Danach und dazwischen wird gegessen und getrunken und generell hat man gemeinsam einen schönen Tag.

 

Wir haben noch immer keinen festen Zeitpunkt für unseren Buchhandlungstag, nicht mal eine feste Jahreszeit. Im Frühling oder Sommer ist es eigentlich schöner, damit in den Buchhandlungen keine dicken Jacken stören. Dieses Jahr haben wir ewig keinen gemeinsamen Termin hingekriegt (oder hatten kein Geld), also wurde es Anfang Dezember, und der Startschuss fiel auch erst am Nachmittag. Trotzdem schön. Unsere Route war die Neusser Straße im Kölner Norden von Nippes bis zum Eigelstein.

 

 

Nach einer kleiner Stärkung im im Café Wohnraum sind wir in der Buchhandlung Blücherstraße gestartet. Eine schöne, aufgeräumte Buchhandlung mit ausgewählten Titeln. Ich habe mein Auge gleich auf drei Bücher geworfen und die anonyme Schnicky ist in der Krimi-Ecke verschwunden. Hier lässt es sich schön stöbern und die Buchhändlerinnen sind nett. Mein erstes Buch heute: „Was ich euch nicht erzählte“ von Celeste Ng. Das wollte ich schon so lange auf Englisch lesen, jetzt also doch auf Deutsch.

 

 

Eine Station weiter die Neusser Straße hoch wollten wir uns eigentlich mit Crepe stärken, leider gibt es den Laden schon nicht mehr. Stattdessen gab es Kaffee, auch gut, und danach den Buchladen Neusser Straße, mein Favorit. Hier ist es voll, aber nicht unangenehm – vielmehr findet man hier garantiert etwas. Da sind Klassiker, neue Titel und viele viele vorrätige Bücher, über die die Buchhändler/innen gerne etwas erzählen. Ich kann hier die Empfehlungswand durchgehen und finde ganz viele von meinen Lieblingsbüchern wieder. Hier habe ich mir „Alles über Heather“ von Matthew Weiner geholt (der Autor der Serie „Mad Men“ übrigens).

 

 

Ein kleiner Spaziergang weiter ins Agnesviertel. Hier ist alles im Umbruch und jede Woche entdeckt man neue Lokale und Geschäfte. Noch immer da: die Agnes Buchhandlung. Eine schöne Buchhandlung , aber aus Gründen, die ich nicht erklären kann, nicht meine liebste an diesem Abend. Hier wollte ich nun endlich der allgemeinen Joachim-Meyerhoff-Liebelei nachgeben und mir das erste Buch aus der „Alle Toten fliegen hoch“-Reihe mitnehmen. Empfohlen wurde mir hier aber, mit dem 2. Buch anzufangen. Ob das so ein guter Tipp war, weiß ich noch nicht. Aber Buchhändlern vertraut man.

 

 

Und dann ging es auch schon los zur letzten Station, der Buchhandlung am Eigelstein, in die ich mich gleich ein bisschen verliebt habe. Hier ist es eng und trotzdem gemütlich, eine türkische Buchhandlung, in der man an jeder Ecke etwas Interessantes findet. Es sieht so aus, als wird hier jedes Buch sorgfältig ausgewählt. Hier wird mir Simone De Beauvoir empfohlen und sich lange mit der verrückten Nachbarin unterhalten. Ich habe mir „Nachts ist es leise in Teheran“ von Shida Bazyar gekauft.

 

Was praktisch an einem weihnachtlichen Buchhandlungstag ist: danach ging es erstmal auf den gemütlichen kleinen Weihnachtsmarkt am Eigelstein. Und als alles zu schwer wurde, sind wir nur richtig gut im Il Cancello Essen gegangen. Alles in allem also ein sehr schöner und erfolgreicher Buchhandlungstag 2017. Ich habe ca. 50 € ausgegeben, vier Bücher gekauft, eine neue Lieblingsbuchhandlung entdeckt.