Gelesen im Juli (2018)

Im Juli war es mir definitiv zu heiß, aber trotzdem hat das mit dem Lesen noch ganz gut geklappt. Mit einem Buch am See liegen ist auch genau meine Freizeitbeschäftigung. (Im August sieht das bisher allerdings anders aus, zu heiß für alles. Heute ist der 12. und ich habe noch nicht ein einziges Buch beendet).

(Die Titel sind als Affiliate-Links zu Amazon verlinkt (*). Dazu habe ich „normale“ Links zu den Verlagen eingefügt.)

 

Buch: Ali Smith Beides sein

Beides sein – Ali Smith {Presseexemplar}

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Ali Smith ist eine Autorin, von der ich in Zukunft unbedingt mehr lesen möchte. ‚Beides sein‘ ist ein eher experimentelles Buch, postmodern, und es sprengt ganz leise die Grenzen von Genres und Gender. Das Buch besteht aus zwei Geschichten: Wir folgen in der Gegenwart George, die um ihre Mutter trauert, und in der Vergangenheit Francescho, einem Freskenmaler aus der Renaissance, der von seinem Werdegang berichtet. Beide Geschichten sind ganz fein und ungewöhnlich ineinander verwoben. Mit welcher man startet, ist wohl egal – im Original gibt es sogar zwei Varianten des Buches mit unterschiedlicher Reihenfolge der Geschichte und im Internet diskutieren Leute über ihre Eindrücke je nachdem, welche Story sie als erstes gelesen haben (bei mir war es George). Soviel ist sicher: Nichts im Buch ist vorhersehbar, Themen, Wendungen, selbst der Erzählstil sind ungewöhnlich und neu. Es geht darin um Familie, Stolz, Trauer, Kunst und Geschlecht. Und auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich das alles hier nicht so gut hervorhebe – ich mochte das Buch sehr, mein liebstes im Juli.
„The possibilities unleashed by the desire to be neither one thing nor the other means that one may ever and always strive to be both.“

 


 

Buch: Der Zopf Laetitia Colombani

Der Zopf – Laetitia Colombani

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Ein Buch, das im Buchhandel gerade als kleine Sensation gefeiert wird und noch immer weit oben auf den Bestsellerlisten sitzt. Ich kann den Hype leider nicht verstehen. Hier reiht sich ein Klischee an das nächste und jede einzelne der Geschichten hat man irgendwie schon mal gelesen – nur besser. Smith ist in Indien in der Kaste der Unberührbaren und möchte für ihre Tochter ein besseres Leben, Guilia rettet in Italien die kleine Fabrik ihres Vaters durch eine neue Idee und Sara, die harte Anwältin aus Kanada, findet durch einen Schicksalsschlag zu sich selbst zurück. Die Autorin schreibt, als wäre das ein erstes Exposé, das dann später zu einem richtigen Buch ausgebaut werden soll. Show, don‘t tell! Da gibt es nichts, was die Leserin erst noch entdecken muss, alles wird erklärt und vorausgesetzt, aber die Figuren handeln nicht unbedingt danach. Am schlimmsten ist die Geschichte der Anwältin! Feministisch ist daran genau nichts, (obwohl das in so vielen Kritiken immer betont wird) – stattdessen wird sich hier mal wieder dem Bild der schlimmen Karrierefrau bedient, die ihre Kinder vernachlässigt. Die Augen rollen durch meinen Kopf.
Wütend hat mich aber das Ende gemacht – SPOILER, SPOILER – so zuckersüß, wie da alles gut ausgeht, alles wird gut durch positives Denken. Man möchte brechen.

 


 

Buch Das geheime Leben der Bäume

Das geheime Leben der Bäume – Peter Wohlleben

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Ich wollte ja mal wieder mehr Sachbücher lesen. Warum also nicht mit einem Thema anfangen, von dem ich absolut keine Ahnung habe? Als kleines Stadtkind sind Bäume das, was da eingezäunt am Straßenrand steht, und ein Wald sind die 5 Bäume, die zusammen im Park stehen, oder? Naja, so schlimm ist es ja nu nicht. Trotzdem hat das Buch mich in eine vollkommen neue Welt entführt. Bäume kommunizieren? Sie ziehen ihre Kinder auf und unterstützen sich gegenseitig? Das war wirklich spannend zu lesen. Zum Ende des Buches wird es ein bisschen langweiliger, weil die Themen spezifischer werden und viel wiederholt wird. Ach ja, für uns Noobs wären vielleicht auch ein paar Bilder nett gewesen. Kann ich trotzdem empfehlen.

 


 

buch Jane Austen Emma

Emma – Jane Austen

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Ich erinnere mich, dass das irgendwann mal mein Lieblingsbuch von Jane Austen war, und ich hatte Lust, mal wieder rein zu schauen. Heute: nicht mehr so. Ganz heruntergebrochen ist „Emma“ ein Tratschroman, es geht um Beziehungen und wer mit wem und überhaupt. Wie alle Austen-Bücher könnte man die Handlung einfach in die heutige Zeit übertragen, weil die Themen so universell sind und sie so eine verdammt gute Beobachterin war. Früher endete das natürlich mit einer Hochzeit, heute könnte die Auflösung schon eine Teenagerknutscherei auf einer Party sein. Dieses ganze wer mit wem ist mir aber beim Lesen heute nicht mehr genug und tatsächlich zu tratschig. 

 


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