500 Alben Challenge (025)

Diese Runde fühlt sich nach „Back to the 90s“ an. Gleich drei Alben aus dieser Zeit darf ich mir anhören, von denen ich dachte, dass ich sie kenne. Aber stimmt das? Lest selbst.

Ich habe die Cover als Affiliate-Links eingefügt, weil ich so sicher sein kann, dass ich sie hier im Blog abbilden darf. Wer gerne Alben kauft, sei es auf Vinyl oder CD, kann das gerne über diesen Link machen. Der Preis verändert sich nicht und ich bekomme einen klitzekleinen anteiligen Beitrag.


380: Toots and the Maytals – Funky Kingston

Kenne ich nicht, aber ich habe das Gefühl, dass das hier mein erster Ausflug in den Reggae werden wird? Bis vor kurzem war ich davon überzeugt, dass das die Musikrichtung ist, die ich am wenigsten mag. Aber seit ein paar Monaten entdecke ich immer wieder Songs, die entweder einen Reggae-Beat nutzen oder sehr Raggae-lastig sind, und ich finde sie toll. Mal sehen, was das hier wird.

Was ich weiß: Toots heißt eigentlich Frederick Hibbert und soll einer der größten Ska- und Reggae-Legenden sein, auch wenn er nie so populär geworden ist wie Bob Marley. 

Ich glaube, ich habe das Geheimnis von Reggae entdeckt, haltet euch fest: es ist Entspannung. Hört man sich das hier beim gemütlichen Sonntagsfrühstück an, ist alles besser. Die Sonne scheint zwar nicht mehr und die Balkontür bleibt zu, aber ich wippe mit, trinke meinen Kaffee und bin sehr entspannt. Da hilft natürlich der immer gleich bleibende Beat und dass sich das Album oft mehr nach Funk als nach Reggae anfühlt, aber das hier bekommt ein Daumen nach oben. Gleich der erste Song „Time tough“ setzt den Ton. Genau so geht es weiter. Wenn es sich anders anfühlt, ist es meist ein Cover (oder erinnert an einen anderen Song). „Louie Louie“ zum Beispiel oder „Pomps & Pride“. „Country Roads“ mag ich nicht so, aber da ist das Album auch schon fast wieder vorbei und mein Frühstück mittlerweile fertig. Das war gut. Wir alle brauchen ein bisschen mehr Entspannung.

Wenn nur ein Song, dann dieser: Pressure Drop


379: TLC – CrazySexyCool

Es waren die 1990er und gefühlt jede:r meiner Freund:innen hatte dieses Album, auch die Metal- und Punk-Crowd. Da war jede Single weit oben in den Charts und lief dauernd im Radio. Danach kam glaube ich gar nicht mehr viel von ihnen. Aber hey, ich freue mich sehr, mal wieder zu diesem Album zurückzukehren.

Was ich weiß: TLC steht für “tender loving care”, aha. Und wie ich schon vermutete, war dieses Album ihr ihr Supererfolg. Die Singles gehen durch die Decke und das Album spielt 75 Millionen Dollar ein. Dank seltsamer Knebelverträge, sehen die drei Ladys aber sehr wenig davon und müssen bald finanziellen Bankrott erklären. Danach kommt tatsächlich nicht mehr viel.

Das Album fängt ruhig und entspannt an und wird dann schnell zu so einem, bei dem ich mich ein bisschen schämen muss. Nicht wegen dem sehr expliziten Texten, sondern weil ich realisiere, wie viel zu jung ich damals für das Album war. Je weiter ich im Album komme, desto mehr möchte ich die Pre-Teenage-Miriam umarmen und ihr versprechen, dass alles gut wird, haha. Naja, wie dem auch sei. Das hier ist ein sinnliches Album voller Hits: „Creep“, „Diggin’ on you“, „Waterfalls“ natürlich! Insgesamt finde ich es aus heutiger Sicht aber schon ein wenig flach. Die Stimmen sind dünn, die Beats etwas träge. Und vielleicht ist das so eine RnB-Sache, die ich nicht verstehe, aber wann genau hört man Songs wie „Red Light Special“ oder „Let’s do it again“?

Wenn nur ein Song, dann dieser: Creep


378: Oasis – (What’s the Story) Morning Glory?

Ähm ok, ich hätte nicht gedacht, dass dieses Album so weit unten in der Liste der besten Alben zu finden ist, schließlich findet man “Wonderwall” immer ganz weit oben bei den besten Songs aller Zeiten, oder etwa nicht? Ich kehre also auch wieder mit viel Freunde in die 1990er zurück. 

Was ich weiß: Es ist das zweite Album von Oasis und ich weiß nicht, ob es ihnen so guttut, dass sie ständig mit den Beatles oder den Stone Roses verglichen werden. Aber mit ihnen (und anderen) entsteht der “Britpop”, dieses zweite Album macht sie schlagartig international bekannt und es wird zum zweitmeist verkauften Album Englands. 

Ich dachte mir, das Album kann ich auch schnell nebenbei hören, weil das kenne ich natürlich: tja, das klappt leider sogar nicht. Und zwar, weil es einfach so gut ist! Schon beim ersten Song merke ich, dass ich alles leise mitsinge und mich gar nicht auf irgendwas anderes konzentrieren kann. Oasis zwingt mich also zurück in die Challenge: HÖR DIR DIESES ALBUM RIchtIG AN, MIRIAM. Was mir wie auch bei vielen anderen Alben mit „Welthits“ auffällt: klar habe ich „Wonderwall“ schon 4 Millionen mal gehört, und wenn das irgendwo dazwischen läuft, ist es eher nervig. Aber wenn man es sich mal wieder so richtig und konzentriert anhört, versteht man, warum es diese Kraft hat. Das ist hier auch so bei „Don’t Look back in anger“ oder meinem Favoriten-für-immer „Champagne Supernova“. Neben diesen ganz großen sind „Roll with it“ und „She’s Electric“ meine liebsten Songs auf dem Album. Aber vielleicht auch, weil ich so viel damit verbinde. Unterm Strich ist das noch immer ein wahnsinnig gutes Album, dass einen herrlich zurück in die 90er transportiert, obwohl sich alles so sehr nach den Beatles anhört. (Fällt mir noch auf: ich habe noch nie einen Song gesehen, der auf Spotify mehr als 1 Milliarde mal gespielt worden ist. Wow!) 

Wenn nur ein Song, dann dieser: Champagne Supernova.


377: John Lee Hooker, ‘The Ultimate Collection 1948-1990’

Ich wittere Gitarrenmusik. Richtig gute Gitarrenmusik. Allerings befürchte ich auch, dass so eine Collection laaaang ist und ich beim Hören irgendwann den Fokus verlieren werde. 

Was ich weiß: John Lee Hooker ist einer der ganz großen des Blues und beeinflusste mit seinem Sound alle Großen des Rocks. Seine Karriere reichte von den 1940ern bis zu seinem Tod in 2001. 

First of all: ich weiß nicht, ob das hier überhaupt die richtige „Ultimate Collection“ ist. Das ist auf Spotify ein bisschen schwierig. Ich denke aber, um die Musik nachfühlen zu können ist das schon eine ganz gute Auswahl. Man muss schon ein bisschen Bock auf Blues haben, aber dann ist es gut. Natürlich geht es hier um die Gitarre und das Gefühl. Die Abwechslung zwischen schnell und langsam, leise und laut ist das, was mir als erstes auffällt. Und auch durch das ganze Album nicht loslässt. Die Songs kommen mir alle so ein bisschen bekannt vor, aber genau benennen könnte ich es nicht. „Boom Boom“ auf jeden Fall und „Shake it Baby“ vielleicht auch. Innerhalb der Challenge habe ich schon gelernt, dass mir Blues eigentlich ganz gut gefällt, in das hier muss ich mich aber noch ein bisschen rein fühlen. Beim zweiten Hören bin ich entspannter und mag John Lee Hooker viel mehr. Das Album fließt so durch und hinterlässt ein gutes Gefühl. Ein Album für herbstliche, gemütliche Regentage.

Wenn nur ein Song, dann dieser: Boom Boom


376: Björk – Post

Was für eine Woche! Drei so unterschiedliche Alben aus den 1990ern, auf jedes freue ich mich sehr und bei jedem habe ich ein ganz anderes Gefühl. Björks Musik zu beschreiben ist fast unmöglich und ich werde sie immer, immer liebhaben.

Was ich weiß: Björk ist die Frau aus Island, die Frau mit dem Schwanenkleid und der ungewöhnlichen Stimme. Eigentlich ist sie aber eine großartige Künstlerin. Schon als Kind stand sie auf der Bühne und veröffentlicht ihr Debut-Album, mit 13 erwischt sie der Punk und sie macht mit ihrer Band “The Sugarcubes” auf sich aufmerksam. In den 90ern macht sie Solo weiter und taucht in die Londoner Electro-Szene ein. Nach “Debut” erscheint 1995 ihr zweites Album “Post”.

Björk wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Das hier ist aber nicht mein liebstes Album von ihr, denn es fühlt sich für mich sehr durcheinander an. Wie dem auch sei: „Army of me“ knallt noch immer, „Hyper-ballad“ ist eines meiner Lieblingsstücke. Vielleicht ist es auch „It’s oh so quiet“, das mich beim Hören so raus bringt. Das ist ein guter Song, aber er passt leider überhaupt nicht zum Rest von Post. Da fehlen die schweren Triphop-Beats, die elektronischen Spielereien und Experimente. Aber halt, vielleicht habe ich hier eine späte, aber wichtige Einsicht: Ich mag das Album doch sehr gerne! Ja gut, jeden Tag könnte ich es nicht hören, dafür ist es zu intensiv. Aber wenn ich „It’s oh so quiet“ überspringe, ist das aus einem Guss, transportiert eine Stimmung. Und plötzlich leuchten „Possibly Maybe“ und „I miss you“ viel heller. Wow, Post ist so gut.

Wenn nur ein Song, dann dieser: Hyper-ballad


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