500 Alben Challenge (030)

Die nächste Runde der Challenge! Ich komme noch immer viel langsamer voran als zu Beginn, aber ich mag es noch immer. (Auch wenn mit dem Update der Liste alles durcheinander geworfen wurde und ich jetzt dafür eine Lösung finden muss. Aber dazu später mal mehr.) In dieser Runde gab es jedenfalls zwei große Überraschungen für mich mit Alben, bei denen ich nicht damit gerechnet hatte, wie gut sie mir gefallen.

Ich habe die Cover als Affiliate-Links eingefügt, weil ich so sicher sein kann, dass ich sie hier im Blog abbilden darf. Wer gerne Alben kauft, sei es auf Vinyl oder CD, kann das gerne über diesen Link machen. Der Preis verändert sich nicht und ich bekomme einen klitzekleinen anteiligen Beitrag.


355: The Yardbirds, ‘Having a Rave Up With the Yardbirds’

Ich weiß wenig bis nichts und stelle mir eine Gruppe junger Männer in Anzügen und Pilzkopf-Frisuren in den 60ern vor. In meinem Kopf machen sie Upbeat-Poprock, der nicht weh tut.

Was ich weiß: Da war ich nicht ganz so nah dran. The Yardbirds sind die Band, die Eric Clapton berühmt gemacht haben. (Und die anderen Mitglieder auch.) Auch wenn dieser schnell ausgestiegen und nicht auf diesem Album ist und durch Jeff Beck ersetzt wurde. Es ist jedenfalls eine Band aus erstklassigen Gitarristen und sie spielen eine Mischung aus Pop und Blues.

Okay wow. Das habe ich mir mal wieder gar nicht so vorgestellt. Oder doch? Nach kurzer Verwirrung über die Knarzigkeit sehe ich doch wieder fünf Boys mit lustigen Haarschnitten und irgendwie zu großen Gitarren vor mir. „I’m a man“ macht noch Spaß, spätestens bei „Still I’m sad“ frage ich mich aber, wo ich hier gelandet bin. Traurige Chöre im Rock ‘n’ Roll? Gefällt mir gar nicht und bringt mich total raus. Komische Experimente hören wir hier. Insgesamt klingt das Album viel erwachsener als ich erwartet habe. Wahrscheinlich meine ich einfach komplexer. Bei „The train kept a-rolling“ gefallen mir Drums und Bass. „Respectable“ macht auch wieder Spaß. Auf dem Album, das ich höre, sind am Ende auch noch einige Live-Tracks und die sind seltsamerweise jedes Mal zu Beginn super und werden dann immer anstrengender. The Yardbirds werden also doch nicht so schnell meine liebsten.

Wenn nur ein Song, dann dieser: „Respectable“


354: Billy Joel, ’52nd Street’

Wenn ich an Billy Joel denke, ist das für mich dieselbe Nische in meinem Hirn wie Phil Collins oder Bryan Adams. Dad-Musik aus den 80ern und 90ern, die man sich gut im Radio anhören kann. 

Was ich weiß: Billy Joel ist der „Piano Man“ und heute einer der erfolgreichsten Solokünstler der USA. Den große Durchbruch erreicht er aber erst 1977, nachdem er schon in Band gespielt und Solo-Alben veröffentlicht hat. Dieses Album hier erschien gleich danach und brachte ihn das erste Mal auf Platz 1 der Charts. 

Darf ich schreiben, dass ich hier gleich Elton-John-Vibes habe? Finde ich richtig gut. „Big Shot“ nimmt mich mit, „Half a mile away“ mag ich auch.  Ich glaube nicht, dass wir hier auf dem Album die großen Billy-Joel-Hits hören, aber das stört mich gar nicht. Ich kenne nur „My life“, und „Honestly“ habe ich schon mal gehört. Aber vielleicht als Cover von jemand anderem? Egal. Ich habe bei dem Album jedenfalls die ganze Zeit das Bedürfnis mitzusingen, obwohl ich nichts davon kenne. Das ist ein gutes Zeichen, davon will ich mehr hören. Daumen hoch für Billy also. 

Wenn nur ein Song, dann dieser: „My life“.


353: Kanye West, ‘My Beautiful Dark Twisted Fantasy’

Ich habe Kanye irgendwann im Laufe meiner Studienzeit entdeckt und seine Songs gerne gehört. Sie liefen auch immer mal wieder, wenn wir tanzen waren. Mit den Jahren wurden die Alben aber immer seltsamer und heute sind mir seine neue Erscheinung schon sehr egal. Mal sehen zu welcher Zeit dieses Album gehört.

Was ich weiß: Kanye West macht 2001 das erste Mal auf sich aufmerksam, indem er ein paar Songs für Jay-Z produziert und danach von diesem unterstützt wird. Im Laufe der Jahre glänzt er nicht nur mit Talent, sondern auch mit narzisstischen Ausbrüchen und Peinlichkeiten. Dieses Album entsteht 2010, so zwischen Kim Kardashian und sonstigen nicht-musikalischen Geschichten.

Wenn ich mir die Playlist des Albums so ansehe, kenne ich glaube ich keinen Song davon. Es startet schon sehr poppig, aber auch ein bisschen uninteressant. „Power“ habe ich doch schon mal gehört, aber eher als Untermalung für eine Werbung. Ist das Rihanna bei „All of the Lights“? Kann gut sein, denn es gibt unzählige Features auf dem Album. „Monster“ ist richtig gut, mein Lieblingspart aber definitiv der von Nicky Minaj! „Lost in the World“ gefällt mir auch. Guter Beat, guter Flow. Insgesamt kann man das Album angenehm weghören, aber bis auf wenige Ausnahmen habe ich diese Songs direkt nach dem hören schon wieder vergessen. 

Wenn nur ein Song, dann dieser: „Monster“.


352: Dire Straits, ‘Brothers in Arms’

Dire Straits sind so eine Band, von der man einige Songs kennt, aber ich könnte jetzt kein konkretes Lied nennen. Im Gegensatz zu meinem 19-jährigen Kollegen übrigens, der Dire Straits nicht nur kennt, sondern auch einen Song auf seiner aktuellen Playlist hat. Die Welt ist verrückt.

Was ich weiß: Ehr bluesig, aber auch Country Einflüsse – Dire Straits machen feinsten Radio Rock. Bekannt machte die Band vor allem den Gitarristen Mark Knopfler, der auch für andere Größen produziert.

Ja gut, hier folgt tatsächlich ein Hit auf den anderen. „Money for Nothing“, „Walk auf Live“, „Brothers in arms“. Aber sind sie für mich Hits, nur weil ich sie kenne? Übrigens: Mark Knopfler tiefe, eher und melodiöse Stimme klingt wie Udo Lindenberg. Wenn man einmal dran denkt, kann man es nicht mehr nicht hören! Anyway. Das Album ist unverkennbar 1980er-Material, aber ohne zu aufdringlich zu sein. Das haut mich heute nicht mehr um, aber ich kann verstehen, dass es mal eine große Nummer war. 

Wenn nur ein Song, dann dieser: „Walk auf Live“


351: Neil Young and Crazy Horse, ‘Rust Never Sleeps’

Ja ja, ich weiß, Musiklegende und so… Aber ehrlich gesagt verbinde ich mit Neil Young eigentlich nur wieder Country und dann auch noch ganz ernsten. Ich vermute, das ist einfach nichts für mich.

Was ich weiß: Neil Young hat seine Musik nicht auf Spotify und kümmert sich auch sonst recht wenig um Verkaufszahlen, Trends oder Meinungen von anderen. Seit 60 Jahren macht er Musik und behauptet selbst, dass seine Songs alle gleich klingen. Aber halt, im Internet lese ich, dass dieses Album her, 1979 erschienen, als Geburtsstunde des Grunge gilt. Da höre ich doch wieder hin.

„It’s better to burn out dann fade away“ stammt von ihm! Das ist schon mal eine Erkenntnis. Ist das nicht das, was auf jeden Nirvana-Shirt steht? Der Song „My my hey hey (out of the Blue)“ gefällt mir jedenfalls sofort. Großes Plus: das Album ist ein Live-Album, das hat gleich mehr Stimmung, wenn man hört dass der/die Künstler:in was kann. Ich bin schon ein wenig überrascht, wie sehr mir das Album gefällt. Und ja, alles ist so ein bisschen knarzig und aufgedreht. „Thrasher“ ist schon wegen des Namens gut, und „Welfare Mothers“ ist groß mit seinen Background Sänger:innen. Dazu will ich mir auch noch mal den Text ansehen, den kann man in der Live-Version schlecht verstehen. „Sedan Delivery“ mag ich auch sehr. Als Grunge würde ich das jetzt noch nicht bezeichnen, aber ich verstehe, woher das kommt: Feedback? Verzerrer? Am Ende macht „Hey hey my my (Into the Black)“ den Sack noch mal zu und ja, das war richtig gut.

Wenn nur ein Song, dann dieser: „Hey hey my my (Into the Black)“


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