We are Augustines, 14.10.2012, Luxor

We are Augustines  sind eine Band, die mir in letzter Zeit seltsamerweise ausschließlich von männlichen Freunden empfohlen wurde. Ich habe sie mir auf Spotify angehört und fand sie gut. Ich bin also zum Konzert, ohne die Band so richtig gesehen zu haben. Das viel mir allerdings erst auf, als ich mich in einer Schar hübsch zurecht gemachter junger Damen wiederfand. Mooooment. Was war denn hier los? Ich erwartete eigentlich halbwegs düstere Gitarrenriffs, Jeansjacken, Bier, und weniger schmachtende Mädchen, die ihren Lippenstift nachzogen.

Zufällig habe ich einen befreundeten Fotografen dort getroffen (hallo Dirk!) und er hat mich aufgeklärt: Der Sänger sieht aus wie Brad Pitt, sagen sie, so ein bisschen, wenn er lächelt. Alle Frauen fliegen jedenfalls auf ihn. Aha. Und warum sagt mir das keine vorher!? Da bereite ich mich schön vor mit Musikhören und scheine diese äußerst wichtige Nachricht verschlafen zu haben?!

Als erstes durften wir uns aber die Vorband ansehen: Go back to the Zoo. Der Name geht ja so. Die Band hat mir allerdings sehr gut gefallen. Von denen würde ich mir auch ein ganzes Konzert ansehen. So ein bisschen früher New York Punk, mit ein bisschen Neuem – vielleicht Vaccines oder so. Auf Platte allerdings ein wenig zu glatt produziert.
Dann kam erstmal Nebel. Viel, viel Nebel. Da freut sich das Fotografenherz, denn Nebel heißt, dass die Bilder gar nicht toll werden. Nebel im Luxor heißt eigentlich, dass man gleich wieder nach Hause gehen kann. Das wird nix. Bevor ich weiter auf klare Sicht hoffen konnte, ging es aber auch schon los. Brad Pitt hatte ich mir dann doch etwas anders vorgestellt. Naja, nett war er schon. Während des Fotografierens hat man da ja auch nicht sooo genau ein Auge drauf.

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Aber dann. Was für ein Konzert. Von Lied zu Lied wurde die Band entspannter – schließlich war es, wie sie erzählten, das letzte Konzert der Tour. Man lächelte (aha! jetzt sehe ich es auch!) und feierte das Ende einer langen Reise. Merken: Der letzte Termin der Tour ist ein ganz besonderer.

Sänger Billy McCarthy hat sich so überwältigend die Seele aus dem Leib gesungen, dass bei der Zugabe sogar der Klomann raus kam, um nachzugucken, was da los war. Am Ende wollten sie gar nicht mehr nach Hause. Spielten noch ein Song, noch einen, holten Fans auf die Bühne, bedankten sich, hatten Pipi in den Augen, und umarmten noch einmal jeden einzelnen.
Schönes Konzert, kommt in die Top Ten des Jahres.
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