500albenchallenge 14

500 Alben Challenge (014)

Es soll auch hier mal wieder weitergehen. Mich hat schon ein bisschen genervt, dass die Rolling Stone die Liste in 2020 aktualisiert hat und manches hier jetzt nicht mehr so stimmt. Aber ich habe ein bisschen gecheckt (nicht richtig, weil ich ja nicht wirklich vorauslese, was mich da noch erwartet), und sooo groß ist der Unterschied wohl nicht. Vielleicht mache ich es so, dass ich ganz am Ende der Challenge noch die Alben höre, die neu dazu gekommen sind. Aber wenn ich in der aktuellen Geschwindigkeit vorankomme, dauert das eh noch Jahre und es gibt schon wieder eine neue Liste. Also weiter.

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435: Nirvana – In Utero

Ist noch gar nicht lange her, dass viele Menschen in den sozialen Medien mal wieder Fotos, Zitate und vor allem Musik von Kurt Cobain und Nirvana geteilt haben (zu seinem Geburtstag, dann zu seinem Todestag). Und auch ich frage mich gelegentlich, was für großartige Musik wir noch von ihm bekommen hätten. Auf Platz 435 geht es also mal wieder zurück zu einer Lieblingsband meiner Jugend. 

Was ich weiß: Das hier ist das Album nach „Nevermind“, da lag also eine Menge Druck dahinter. Hilfreich für Cobains Depression war das sicher nicht. 

Mmmmh, dieser erste Knall, dieses Kratzen, dann die Melodie. „Serve the Servants“ holt mich gleich zurück in eine Zeit der übergroßen Flanellhemden, ungewaschener Haare und „Teenage Angst has paid off well“ („Now I’m bored and old!“). Was habe ich damals versucht, diese Texte zu verstehen und mich gemeinsam mit den besten Freundinnen an Interpretationen geübt. Bis jetzt haben ja ein paar Alben auf dieser Liste mit bösen Covern versucht, ganz hart auszusehen. Jetzt höre ich „Scentless Apprentice“, und das ist viel besser. Wie es aber beim Grunge so ist, wechseln sich die harten Passagen sehr schnell mit den sanften Tönen ab – hört euch nur mal „Heart Shaped Box“ an. Hach, erst drei Songs und ich schwärme schon vor mich hin. Ich muss aber zugeben, dass man a) schon härterer Rockmusik zugetan sein muss, um das hier zu mögen. Ich denke nicht, dass die „normale Radiohörerin“ viel mit diesem Album anfangen kann. Und b) dass „In Utero“ das Nirvana-Album ist, das ich am wenigsten mag, und besonders mit „Rape me“ auch problematisch. Trotzdem: ich liebe „Very Ape“, „Pennyroyal Tea“ natürlich und „All Apologies“ sowieso. Das hier ist sicher kein Album für das Zwischendurch-Hören oder im Hintergrund laufen lassen. Aber ich habe mich über den Blick in die Vergangenheit sehr gefreut.

Wenn nur ein Song, dann dieser: „All Apologies“


434: Big Star – #1 Record

Jetzt geht es los: Das ist das erste Mal in dieser Challenge, dass ein zweites Album von einer Band in der Liste auftaucht, die ich hier vorher schon mal hören musste. Aber ganz ehrlich, das letzte Album von Big Star hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. 

Was ich weiß: Noch mal kann ich erklären, dass Big Star nie viele Alben verkauft haben, aber ganz viele Musiker besonders der 1980er Jahre sie als Inspiration angegeben haben. #1 Record ist ihr Debutalbum und war bei Veröffentlichung nicht besonders erfolgreich. 

Sagen wir es so; es plätschert, es klingt, es stört nicht, wenn es läuft. Die großen Gefühle kommen aber erstmal nicht auf. Das ganze Album ist sehr „hippie“ – das braucht wahrscheinlich Sonnenschein, um richtig zu wirken. Ganz bekannt ist heute „In the street“, das mag ich, aber sonst in einer anderen Version, oder? Je mehr ich dann von dem Album höre, desto besser wird es. Gerade die ruhigen Stücke schmeicheln sich so schön an, „Thirteen“ zum Beispiel oder „When my Baby’s beside me“. Auch „My life is right“ ist gut. Die Songs hören sich dann am Ende doch wie richtig gute Popsongs aus der Vergangenheit an. So freundlich. Das ist richtig gut, wenn man in einer entspannten, gelösten Stimmung ist. Ich weiß am Ende nicht, ob ich mich noch lange an das Album erinnern werde. Ich mag es aber trotzdem lieber als das letzte Album der Band, das ich gehört habe. 

Wenn nur ein Song, dann dieser: In the street


433: George Harrison – All things must pass

Kommt hier etwa der erste Beatle in der Liste? Huch, das fühlt sich dadurch plötzlich schon so weit fortgeschritten an. Also gut, die Beatles haben sich gerade getrennt, hier kommt der Solo-George.

Was ich weiß: „All things must pass“ ist das dritte Album von George Harrison, aber das erste nach dem Ende der Beatles. Angeblich sind einige Songs noch aus dieser Zeit „übrig“ und werden hier verarbeitet. Von allen Alben von George Harrison war dieses hier sein erfolgreichstes. Produziert übrigens von Phil Spector und das hört man auch. 

OK, wird das etwa ein bisschen moody und langsam? Ich habe mich nie sehr mit George Harrison beschäftigt und bin echt gespannt. Gleich beim zweiten Song wird klar, dass wir uns hier in der „spirituellen“ Phase des Herren befinden. So viel Hare Krischna … Puh, bin ich froh, dass das vorbei ist. Der Song ist schon gut, aber das brauche ich doch nicht. Da gefällt mir „Wah Wah“ schon viel besser – da gibt es mehr Sound um mich herum und die ganze Zeit etwas zu entdecken. Das fühlt sich alles ganz schön nach Sommer an. Das klimpert und schwingt um mich herum. Fast ein bisschen Country zwischendurch, aber ich mag es. Da will ich lange Kleider tragen und über eine Wiese spazieren. Insgesamt gefallen mir die Songs mit ein bisschen mehr Power besser. „Let it down“ (auch acoustic) mag ich am liebsten, aber auch „Awaiting on you all“ und „I remember jeep“. Insgesamt ist das Album schon sehr lang. Oder es ist wieder eine komische Zusammenstellung von allen Singles und B-Seiten, die ich hier auf Spotify finde. Obwohl ich das Album mag, verliere ich durch die Länge ein wenig die Lust. Wobei – wie bei so vielen „remasterten“ Alben sind auch hier wieder Songs zwei- und dreifach vertreten. Ich will doch einfach das Original-Album hören! Den besten Songtitel gewinnt übrigens „Thanks for the Pepperoni“. Bei den letzten Songs zeigt sich das Album dann auch nur noch von seiner bluesigen Seite. Da gibt es keinen Gesang mehr, nur noch Instrumente. Aber das ist auch so gut!

Wenn nur ein Song, dann dieser: Let it down


432: Brian Eno – Here come the warm Jets

Mh, Brian Eno. Um ehrlich zu sein auch wieder so ein Name, den ich kenne, bei dem ich jetzt aber kein spezifischen Song zuordnen könnte. Ist das Roxy Music, Glam und so? 

Was ich weiß: Ha! Alle Vermutungen richtig. Brian Eno war Gründungsmitglied von Roxy Music und very, very Glam! Nach einigen Solo-Album bewegte er sich immer mehr in die Richtig musikalische Kunst. „Here come the warm jets“ ist von 1973 und sein erstes Solo-Album.

Hach, ich habe gleich Bowie-Vibes, wenn ich das höre. Das wird ein guter Musik-Tag. Textlich und musikalisch ist das ganz schön lustig. Das hätte ich nicht so erwartet. Ich stelle mir vor, dass das nach den ganzen Hippies und Beatles in den 1960ern eher ungewöhnlich war. Hört euch nur mal „The Paw Paw Negro Blowtorch“ an. Oder „Black Frank“ oder „Dead fink don’t tell“. Trotz der ganzen Funniness sollte man sich aber nicht täuschen lassen – da steckt musikalisch schon so einiges drin. Oh wow, dann kommt „Baby’s on fire“, und den Song kenne ich natürlich und finde ihn großartig! Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich den das letzte Mal gehört habe. Danke, liebe Challenge. Insgesamt höre ich das Album gerne, auch wenn es mir manchmal ein bisschen zu experimentell wird wie bei „Driving me backwarts“ zum Beispiel. „Some of them are old“ höre ich gerne und die Melodie von „Here comes all the warm jets“ bleibt mir lange nach Ende des Albums im Kopf. Bleib alles unterm Strich aber ganz schön weird. 

Wenn nur ein Song, dann dieser: Baby’s on fire


431: PJ Harvey – Stories from the City, Stories from the Sea

Mein erstes Gefühl: Endlich mal wieder eine Frau! Da hat diese Liste hier echt ihre Probleme. Dafür wird es jetzt wahrscheinlich ein wenig düster und deprimierend, denn PJ Harvey stelle ich in meinem Kopf immer neben Nick Cave.

Was ich weiß: Eine Liebeserklärung an New York, oder zumindest an die große Stadt. Das Album ist im Jahr 2000 erschienen und gilt als ihr bestes bis jetzt. 

Ich hatte ganz vergessen, wie sehr PJ Harvey sich nach Patti Smith anhört. Bei „Good Furtune“ zum Beispiel, das mag ich sehr. (Und später geht es auch noch um „Horses in my dreams“!) Das hat alles viel Energie und ist fast freundlich, das kennt man so gar nicht richtig von ihr. „The Whores hustle and the hustlers whore“ zum Beispiel in schön schnell. Bei „The mess we’re in“ hat sich Thom Yorke von Radiohead reingeschlichen! Das ist richtig gut, ich bin sofort in dieser ganz bestimmten Ende-90er-Stimmung, streife gedanklich durch die dunkle Stadt. Am liebsten würde ich den Song gleich noch mal hören. Und da haben wir es dann: PJ Harvey ist in love! („This is love“) Deshalb ist hier auch alles so nett. Und dann endet das Album auch noch mit so einer positiven Note mit „We’ll float“. Ein tolles Album! Eines, das ich sicher noch mehrmals hören werde.

Wenn nur ein Song, dann dieser: The mess we’re in.


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