OK Kid im Gloria

Manchmal passt’s, manchmal passt’s nicht. Das gilt für Menschen wie für Musik. Manchmal passt’s perfekt und dann wieder nicht, und die Musik liefert den passenden Soundtrack dazu. Ich bin mal wieder bei OK Kid.

Meine Geschichte mit OK Kid zieht sich durch Höhen und Tiefen. Ihr gleichnamiges Debütalbum war mein Soundtrack zu komischen Zeiten, und so ist OK Kid live immer ein bisschen wie alte Fotos gucken. Danach passte es irgendwie nicht mehr so gut mit uns. Das passiert. Trotzdem entdecke ich heute viel Neues vom zweiten Album, das ich mir mal anhören sollte.

OK Kid sind wieder zurück in ihrer Wahlheimat, Köln ist die letzte Station auf Ihrer „Zwei“-Tour. Als sie anmerken, wie lange sie schon nicht mehr für eigene Auftritte hier waren, wundern sich doch ein paar Zuschauer. Waren die nicht vor einem halben Jahr für die c/o-Pop da? (Zählt nicht) Jetzt also wieder das Gloria, die zweifelsfrei beste Location für die drei (bzw. live 5). Und ich darf hier kurz spoilern: das ging für OK Kid ganz schnell von „Ach, wie toll ihr seid“ bis zu „Scheiße, das ist das beste Konzert der Tour!“ mit ein bisschen Pipi in den Augen.

Weil man die Jungs hier in Köln kennt, platzt das Gloria aus allen Nähten. Die Gästeliste war so lang, munkelt man, hier passt wirklich NIEMAND mehr rein. So ein Nach-Hause-Kommen muss natürlich auch von allen begrüßt werden. Nach meinen Fotos vorne zu bleiben, ist unmöglich. Ich finde aber zum Glück noch ein nettes Plätzchen ganz hinten im Saal.

Die Lightshow ist der Wahnsinn! Im Gegensatz zum Licht während der Fotos, Mann Mann Mann. Ich bekomme beim Fotografieren aber mit, dass sie „Unterwasserliebe“ spielen, hach. Bei „Gute Menschen“ geht es richtig los. Die Hand vom Cover ihres zweiten Albums wird auf die Rückwand projiziert und so abgedunkelt, dass nur der ausgestreckte Mittelfinger übrig bleibt. Danach flirrt das Bandlogo durch den Saal. Das sieht ganz großartig aus. Der schönste Teil des Abend besteht für mich aus „Zuerst war da ein Beat“, gefolgt von der „Kaffee warm“-Trilogie. Da schmerzt das Herz und schlägt gleichzeitig wild vor Freunde. Gleich danach wird zu „Bombay calling“ angestoßen und mit „Grundlos“ von ihrer EP ist sowieso alles wieder gut.

Zur Zugabe gibt es natürlich „Stadt ohne Meer“, das, ja ja ja, natürlich nicht von Köln handelt, aber come on. Wir singen trotzdem. Wie jedes Konzert enden OK Kid auf „Schlaf“, müssen danach aber noch einige Zeit auf der Bühne bleiben und uns zu diesem wunderbaren Konzert gratulieren. Denn wenn es passt, dann passt es richtig. Ich halt den Kaffee für euch warm.


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