Am letzten Wochenende war ich im Palladium bei Hozier und seitdem tue ich mich schwer, das Konzert in Worte zu fassen. War’s gut? Ja. Hat es mich umgehauen? Nein.
Aber fangen wir vorne an. In der Vorhalle warten schon die Fans in ihren schönsten Kleidchen, machen Selfies und sind wahnsinnig aufgeregt. Jungs sind auch da, aber nicht so viele.
Der schöne Hozier, klar. Als ich im Fotograben genau vor ihm stehe, sehe ich die Haare fliegen. Er schmeißt sie hin und her und blinzelt in die ersten Reihen. Aber wir sind ja nicht bei einer Boy-Band hier. Der Mann kann auch was, singen zum Beispiel, und Gitarre spielen. Im Laufe des Konzerts spielt er auch auf etwas, das aussieht, wie ein umgebauter Blechkanister. Eine Cellistin hat er dabei und fantastische Backup-Sängerinnen, und auch wenn das Palladium nicht ganz ausverkauft ist, ist es so voll, weil alle nach vorne drängeln.
Trotzdem, die Highlights sind die Singles “Someone New”, “From Eden” und ganz zum Schluss “Take me to church”. Die stechen aus dem Set heraus, weil es Hits sind. Der Rest ist gut, ja, aber für mich blieb da nichts über. Da bin ich übrigens nicht die Einzige. Auf dem Weg nach Hause höre ich niemanden, der überwältigt vom Konzert schwärmt. (Aber vielleicht sind diese Besucher ja auch noch etwas länger geblieben oder mussten Jacken holen)
Es fasziniert mich trotzem, wie viele sehr junge Menschen da standen, sich diese gar nicht so moderne Bluesmusik angehört haben und begeistert waren. Wer die Platte schon rauf und runter hört, soll dahin. Beim Rest empfehle ich, mal zu warten, bis Hozier vielleicht mal wieder in etwas kleineren Hallen spielt. Vielleicht bleibt dann mehr von allem über.