Ich frage mich noch immer, warum so wenige Leute Findlay kennen und warum die Frau noch immer in winzigen Clubs wie dem MTC spielen muss. Vor 2 1/2 Jahren habe ich schon gesagt: Hört euch das an, schaut euch das an, das lohnt sich! Na ja, da hatte ich also wieder das Glück, Findlay ganz nah mitzubekommen. Kleine Clubs forever <3. Wie wir an dem Abend festgestellt haben, ist es gar nicht so einfach, die Musik von Findlay zu kategorisieren. Und zum Glück muss man das ja auch gar nicht. Das ist RocknRoll, das ist funky, manchmal bluesig, immer indie. Offensichtlich läuft sie nicht im Radio – könnte sie aber. Denn obwohl viele ihrer Songs laut und kratzig sind, ist es doch immer eingängig und Pop. Ans Herz legen kann ich euch daher nicht nur ihre Debutplatte „Forgotten Pleasures“, sondern auch die EPs davor.
Die Engländerin steht mit Band und zwei Mikrofonen auf der Bühne, die sie für verschiedene Stimmenverzerrungen benutzt. „I’m just a girl with a mikrophone“ ist also schon mal gelogen. 🙂 Besonders im winzigen MTC macht es Spaß zuzuschauen und gerade auf solch kleinen Bühnen kann die Band besonders nett mit dem Publikum interagieren. Letztes Mal im Studio 672 (hier sind die Fotos verschwunden – die werde ich mal suchen) schlürfte Findlay dabei noch genüsslich einen Whiskey, heute kratzt die Stimme schon von alleine. Die gute Dame ist krank – was man beim ersten Hören gar nicht merkt, dann bei lauteren Stücken schon sehr. Da kam sie nicht mehr so mit, wie sie es eigentlich könnte. Das Konzert bekommt von mir trotzdem die vollen Punkte, denn die fehlende Wucht in der Stimme macht Findlay mit Präsenz wieder wett. Sie weiß sehr gut, wie sie sich auf der Bühne wo hinstellen muss und wie man sich bewegt.
Das Publikum dankt es ihr mit ausgelassenen Tanzeinlagen, nicht ganz textsicher, aber das macht auch nichts. Belohnt wurden wir am Ende mit „On & Off“ und noch einer extra Zugabe, die gar nicht auf der Setlist stand. Weil das ein guter Abend war. Und weil Findlay gerne so viel mehr zeigen wollte, als es ihr heute möglich war. Und weil kleine Clubs wie das MTC einfach die besten sind. Hatte ich schon gesagt, dass ihr euch das Album anhören sollt?
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