500 Alben Challenge (027)

Auf manche Runden der 500 Alben Challenge freue ich mich mehr als auf andere. Weil Alben drauf sind, die ich kenne oder gerne hören möchte, oder weil die Mischung an Stilen und Künstler:innen schön ist. Hier war alles ein bisschen anders als erwartet und dann guter Durchschnitt. Die Eagles haben mich zum Beispiel wirklich überrascht, Johnny Cash komplett gelangweilt. Aber lest selbst. 

Ich habe die Cover als Affiliate-Links eingefügt, weil ich so sicher sein kann, dass ich sie hier im Blog abbilden darf. Wer gerne Alben kauft, sei es auf Vinyl oder CD, kann das gerne über diesen Link machen. Der Preis verändert sich nicht und ich bekomme einen klitzekleinen anteiligen Beitrag.


370: Mott the Hoople, ‘Mott’

Die hier habe ich in der Challenge schon mal gehört, auch wenn nicht mich nicht mehr in allen Einzelheiten erinnern kann. Ich weiß noch, dass sie mich positiv überrascht haben. Mal sehen, ob sie das hier wieder schaffen.

Was ich weiß: Mott The Hoople sind eine britische Glamrock-Band und David Bowie hat sie bei ihrem letzten Album “All the Young Dudes” unterstützt. Hier wollen sie beweisen, dass sie es auch ohne Mister Bowie drauf haben. 

Der erste Eindruck: es klingt sehr Englisch, und dann auch sehr nach Bowie. Den Gesang finde ich ein bisschen furchtbar, aber insgesamt macht das Album Spaß und ich bin schon wieder positiv überrascht. „All the way from Memphis“ kann man sehr gut hören, danach wird es leider etwas langweilig und oder durcheinander. „Driving sister“ ist wieder super, inklusive cooler Auto-Geräusche, ha ha. Ich kann danach nicht viel klagen, aber eben auch sonst nichts. Ich bleibe also dabei, das Album kann man so nebenbei hören, aber heute kommt das nicht mehr bei mir an.

Wenn nur ein Song, dann dieser: „Driving sister“


369: The Smiths, ‘Louder Than Bombs’

Hach, ich mag The Smiths so gerne. Diese Britishness, diese tanzbare Melancholie, diese Indie-Rockigkeit, Musik für jedes Manic Pixie Dream Girl. 

Was ich weiß: Louder than Bombs ist kein Studioalbum, sondern eine Kompilation, die für den Amerikanischen Markt zusammengestellt wurde. Wir hören hier also viele Singles und B-Seiten der letzten Alben und ein paar unveröffentlichte Stücke. 

Ich denke daran, wie zart und zärtlich Morrissey Stimme schwingt und wie seltsam das für den amerikanischen Markt geklungen haben muss. Aber wahrscheinlich sind das auch nur Klischees in meinem Kopf, ist ja nicht so, dass noch nie Männer mit Kopfstimme in den Charts waren. Trotzdem, was The Smiths hier präsentieren, ist zu dieser Zeit schon einzigartig. Und vielleicht auch heute noch? So als Kompilation kommt natürlich all das Gute zusammen. Von „Sheila takes a bow“ zu „Shoplifters of the World unite“, von „Sweet and Tender Hooligan“ bis „Panic“. Und dann hat man gerade erst die ersten paar Songs gehört. Wenn die Melancholie herankriecht, ist das hier genau das richtige Album. Draußen stürmt es, drinnen säuselt Morrissey lustige Texte und John Marr passt auf, dass das alles noch verdammt cool bleibt. So ein ganzes Album lang ist es irgendwann doch ein bisschen viel. Trotzdem kann ich mich kaum entscheiden, was mein Lieblingssong des Albums werden wird. „Heaven knows I’m miserable now“? „Ask“?

Wenn nur ein Song, dann dieser: “Panic”


368: Eagles, ‘Eagles’

Ich behaupte man jede:r kennt “Hotel California” von den Eagles, oder? Aber was sonst noch? Ich erwarte hier sehr entspannten Rock, sonnig und unaufgeregt. Vielleicht ein bisschen langweilig.

Was ich weiß: Dies hier ist das Debut-Album der Eagles und brachte zunächst noch nicht den großen Erfolg. Im Wikipedia-Eintrag liest man noch viel von Country und Cowboys und Jackson Browne und Don Henley, oh je. 

Es sind 4° draußen, als ich Eagles höre. So richtig passt das nicht. „Take it easy“ wird vermutlich der einzige Song sein, den ich auf dem Album kenne. Das ist okay, reißt mich aber noch nicht so richtig mit. Fühlt sich sehr nach „Ich sitze in meinem Auto und fahre durch die Gegend“-Country an. „Witchy Woman“ höre ich schon lieber, aber „Chug all night“ ist super gut! Den Song höre ich gleich noch mal. Ab da mag ich das Album wirklich gerne (und ja, ich bin selbst ein bisschen überrascht). „Nightingale“ ist auch toll. Die langsamen Songs nehmen mich nicht ganz so mit, sind aber trotzdem angenehm und könnten auch für neue TikTok Hits verwendet werden. Ich möchte „Most of us are sad“ als Montags-Hymne haben, bitte.

Wenn nur ein Song, dann dieser: „Chug all night”


367: Madonna, ‘Ray of Light’

Hallo Lady, auf Madonna habe ich ja schon ein bisschen gewartet. Ich könnte wie wahrscheinlich jede:r jetzt sofort 10 Songs von Madonna singen, kenne aber wenige ganze Alben. Das hier schon, auch wenn ich mich da nicht wirklich an die ganz großen Hits erinnere. 

Was ich weiß: “Ray of Light” ist Madonnas siebtes Studio-Album (wir sind hier in 1998). Dass sie sich bei jedem Alben “neu erfunden” hat, muss ich ja nicht groß erzählen. Hier hören wir viel Dance und Elektronik, die Themen drehen sich um Mutterschaft und Religion. “Ray of Light” gilt unter Kritikern als eines der besten Madonna-Alben. (Sonst wäre es ja auch nicht auf dieser Liste)

Wenn man bei Madonna sofort Disco und Beats erwartet, ist man hier erstmal falsch. Das Album beginnt zärtlich und ruhig, und dann kommen erst die Beats dazu. „Ray of Light“ habe ich gern, die Stimme ist zwar dünn, aber das passt alles zusammen. Das ganze Arrangement klingt heute schon sehr nach 1990ern, aber das ist gar nicht schlimm. (So richtig tanzen gehen würde ich heute dazu aber wohl nicht mehr.) Nach und nach wird dieser monotone Sound aber leider doch etwas langweilig. Spätestens bei „Sky fits heaven“ schaue ich schon mal nach, wie lange das Album noch dauert. Im Hintergrund ist es trotzdem okay. „Frozen“ in der Mitte holt mich noch mal aus der Langeweile heraus, war aber auch nie meine liebste Madonna-Single. Schon mit „The Power of Goodbye“ ist das wieder sehr austauschbar und öde. Ich hoffe, dass das hier nicht das einzige Madonna-Album auf der Liste ist.

Wenn nur ein Song, dann dieser: „Ray of Light“


366: Johnny Cash, ‘American Recordings’

Ich bin mittlerweile so weit in der Challenge, dass ich bei manchen Künstlern mal kurz nachschauen muss, ob ich die schon für die Challenge gehört habe. Johnny Cash ist das erste Mal dabei, auch wenn ich das anders vermutet hatte. Was ich auch falsch im Kopf hatte: Hierauf ist noch gar nicht das berühmte Cover von “Hurt”. Ich habe also keine Ahnung, was mich erwartet. 

Was ich weiß: “American Recordings” ist eine ganze Serie von Alben, auf denen Cash einen Schritt vom Country weg tritt und seinen Fokus auf seine Stimme und die Gitarre legt. Produziert wird das ganze von Rick Rubin. Auch hier finden sich schon viele Cover anderer Künstler, die Cash neu interpretiert.

Vielleicht war das in den Neunzigern eine Sensation, dass Johnny Cash plötzlich ein Akustik-Album gemacht hat, das möchte ich gar nicht Infrage stellen. Aber wow, ist das langweilig, wenn man das Album heute einfach so ohne Kontext hört. Als ich das im Büro einschalte, fragen mich die Kolleg:innen, ob alles okay ist mit mir. Das schlimmste ist eigentlich die Monotonie, denn die ersten paar Songs klingen genau gleich. „The beat in me“ sticht vielleicht ein klein bisschen heraus. Eins muss ich ihm aber lassen, das Album-Cover gefällt mir sehr gut. Besser wird es in der zweiten Hälfte allerdings auch nicht. An „Tennessee Stud“, den populärsten Song des Albums, kann ich mich nach zwei Songs schon gar nicht mehr erinnern. Bei „Down there by the train“ möchte ich so gern skippen. Ganz vielleicht mag ich „Like a soldier“ ein bisschen. Aber eigentlich warte ich nur darauf, dass das Album endlich zu Ende ist.

Wenn nur ein Song, dann dieser: „Like a soldier“


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