500 Alben Challenge (011)

Die neue Runde fängt ein bisschen unspektakulär an, aber dann, aber dann … Ich habe zwei neue Highlights aus sehr unterschiedlichen Genres gefunden, die in Zukunft bei mir rauf und runter laufen werden. 

Ich habe die Cover als Amazon-Affiliate-Links eingefügt, weil ich so sicher sein kann, dass ich sie benutzen darf. Wer gerne Alben kauft, sei es auf Vinyl oder CD, kann das gerne über diesen Link machen. Der Preis verändert sich nicht und ich bekomme einen klitzekleinen anteiligen Beitrag.

450: Jackson Browne – For Everyman

Ich habe heute so ne Laune! Da könnte ich was mit Krach gebrauchen. Stattdessen sagt das Albumcover schon: Entspann dich, Miriam, alles ist gut. Mhpf.

Was ich weiß: Nix. Habe noch nie von Jackson Browne gehört. Dabei ist er laut Wikipedia und Rolling Stone einer der wichtigsten Songwriter der USA. Das hier ist sein zweites Album. 

„Take it easy“ heißt der erste Song und ja, offenbar will das Universum hier mit mir reden. Das ist schon wieder sehr country-esk, aber ich kann damit gut leben. Vielleicht habe ich hier wieder ein Country-Album gefunden, das mir nicht auf die Nerven geht. Aber Moment: Hört euch mal „Colors of the sun“ an. Zwanzig Jahre später könnte ich mir das auch gut als Grunge-Version vorstellen. Von Soundgarden oder so. Black Hole Colors of the sun? Ansonsten ist alles ganz ruhig auf dem Album, alles ganz entspannt. Aber leider auch nicht sonderlich spannend, wenn man nicht so richtig auf die Texte hört. 

Wenn nur ein Song, dann dieser: Colors of the sun. 


449: Big Star – Third/Sister Lovers

Ich hoffe, ich habe hier das richtige Album. Auf Spotify sieht das Cover anders aus und das „Sister Lovers“ im Titel fehlt. Aber Band und Jahr stimmen … Na gut, dann mache ich das jetzt so. Ich höre „Third“. 

Was ich weiß: Aha! Das Album wurde erstmal als „Third“ veröffentlicht und später noch mal unter dem Namen „Sister Lovers“, deshalb die Verwirrung. Offenbar haben Bog Star schon in den 70ern Musik gemacht, die dem Alternative der späten 1980er ähnlich war. Jedenfalls geben Bands wie R.E.M. oder The Replacements sie als große Inspiration an. 

Mmmmh. Jetzt wird aber mal gehört. Und hier zeigt sich auch wieder, wie unterschiedlich ich einzelne Songs wahrnehme, wenn ich sie mehrmals höre. „Kizza me“ mag ich plötzlich, danach bleibt das Album stimmungsvoll und ungewöhnlich. Was aber bleibt: Insgesamt ist das Album thematisch ein wenig durcheinander: Bei „Kizza me“ möchte jemand jemand anderen noch „deep inside“ fühlen, dann geht’s um schicke Autos und beim 4. Song um Jesus. Und dann covern sie „Femme Fatale“ von Nico. Ich weiß nicht genau, was das alles zusammen soll. Und da haben wir noch nicht mal das halbe Album durch. Auch beim zweiten hören gefällt mir die B-Seite besser: „O’Dana“ macht Spaß, „Blue Moon“ ist auch gut. 

Wenn nur ein Song, dann dieser: O’Dana (Eigentlich Femme Fatale, aber wär unfair)


448: The Police – Synchronicity

Endlich mal wieder eine Band, die ich kenne. Ich fühle mich langsam schon ein wenig schlecht, weil ich so oft zugeben muss, dass mir die Alben in dieser Liste nichts sagen. Aber hey, the Police, Sting spielt Bass, siehste, es geht noch. 

Was ich weiß: Finde ich es komisch, dass The Police als New Wave bezeichnet werden? Mit einem Einfluss aus Punk, Reggae und Jazz? Vielleicht habe ich The Police doch noch nie richtig gehört. Dann also mal los. 

Es ist spät, ich habe den ganzen Tag vor meinem Rechner gesessen – der erste Song fühlt sich an wie Kopfschmerzen. Wie solche, die noch nicht da sind, aber auf dem Weg. Das Gefühl lässt im Laufe des Albums zwar nach, es bleibt aber durcheinander. „Walking in your Foodsteps“ ist ganz schlimm. Die krächzende Stimme, die Solidarität mit Dinosauriern, herrje. Da zuckt mein Auge, irgendwie mag ich das alles nicht. „Mother“ ist schon lustig, das könnte ich nicht jeden Tag hören, aber jetzt schon. Hier höre ich den Punk! Der Hit des Albums ist natürlich „Every breath you take“ und hier muss ich zugeben, dass ich den noch nie mochte. Ich finde den Text noch immer creepy. „Wrapped around your finger“ ist ganz gut – aber auch fast eher für gute Hintergrundmusik. Die zweite Hälfte des Albums gefällt mir viel besser. „Murder by numbers“ ist dann ein wirklich guter Abschluss. Ich hätte Lust, das auf dem Schlagzeug zu spielen. Insgesamt macht das das Album aber nicht gut, das ist mir zu viel Reggae. Ich mag kein Reggae, sorry.

Wenn nur ein Song, dann dieser: Murder by numbers


447: Stan Getz and Joao Gilberto – Getz/Gilberto

Die Sonne scheint gefühlt das erste mal seit Wochen, ich mache mich zu einem langen Spaziergang auf und das Album des Tages verspricht Jazz und portugiesische Klänge. Von Jazz habe ich keine Ahnung, freue mich aber immer, wenn mir etwas vorgespielt wird. 

Was ich weiß: Das hier ist „Girl from Ipanema“ – und wenn euch der Titel nichts sagt, hört es. Jede kennt den Song! Die beiden haben es nicht geschrieben, aber bekannt gemacht. Dies ist also das Album zum berühmtesten Fahrstuhlsong der Welt, haha. 

Ich nehme mir vor, mich zu entspannen, und hiermit könnte ich tatsächlich nicht entspannter sein. Oh Mann, ich hatte schon fast vergessen wie perfekt „Girl from Ipanema“ ist, wenn es von richtigen Musikern gespielt wird. Danach geht es auf Portugiesisch weiter und ich verstehe wirklich kein Wort (auch wenn man immer denkt, das gehe, wenn man Spanisch kann, aber nein.) Mir säuselt also jemand unverständliche Worte ins Ohr, während ich durch die Kälte schlendere, und das macht er verdammt gut. Ich hätte mir das hier nicht besser wünschen können. Ach ja, ich höre ein Saxophone und es stört mich nicht, wow. Bei solchen Momenten bin ich echt froh über die Challenge, da ich dieses Album hier sonst sicher nie entdeckt hätte. Das passt in den Sommer, das passt in den seltsamen Kölner Winter, und kann auch drinnen bei Kerzenschein gehört werden, wenn man gar nicht das Haus verlässt. Bei „Corcovado“ ist gleich alles ein bisschen besser. Definitiv mein neues Highlight dieser Challenge. 

Wenn nur ein Song, dann dieser: The Girl from Ipanema


446: MC5 – Back in the USA

Juhu, es wird wieder punkig in der Liste, und zwar von der ganz guten und ganz frühen Sorte.

Was ich weiß: Oha, so ganz offiziell sind MC5 noch gar kein Punk, gehören aber mit zu seinen Erfindern. 

Ich hatte MC5 viel härter und weniger rock’n’rollig in Erinnerung. Mit wem verwechsle ich die denn? Sie starten hier tatsächlich mit einem Tutti-Frutti-Cover und machen auch danach so weiter. Ab „Teenage Lust“ wird das Album dann ein ganz klein bisschen rauer und ist nicht mehr so „glatt“ und melodisch wie vorher. Das hier sind offensichtlich die Anfänge des Punkrock, bei dem der normale RocknRoll ein bisschen jünger und politischer wird. Egal, es macht richtig Spaß. „Highschool“ treibt nach vorne, „The American Ruse“ mag ich auch. Und „Shaking street“! MC5 haben mir heute einen sehr schönen Bürotag beschert, vor allem weil Kolleginnen mal wieder dazu animiert wurden, an meiner Tür vorbei zu tanzen. (Alles mit Abstand natürlich.) Auch dieses Album werde ich definitiv noch öfter hören!

Wenn nur ein Song, dann dieser: Back in the USA


Alle Beiträge der 500 Alben Challenge gibt es hier.


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