Juliette & The Licks im Bürgerhaus Stollwerck

Juliette, oh Juliette, wie lange ich gewartet habe! Acht Jahre war sie nicht auf Tour in Deutschland. Zwischendurch hatte sie die Band sogar schon aufgelöst. Und jetzt – ein perfekter Abend!

500 Leute passen ins Stollwerck. Ausverkauft! Und während den ersten drei Songs standen gefühlt noch mal so viele Leute im Fotograben. So eng habe ich das noch nie erlebt. Verwunderlich ist das aber nicht, denn der WDR war mit seinem Rockpalast und allein drei Kameras vor der Bühne dabei, die versucht haben, den Tornado auf der Bühne einzufangen.

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Juliette! Im hautengen Evel-Knievel-Jumpsuit stürmt sie die Bühne und lässt uns die Blicke den ganzen Abend lang nicht mehr abwenden. Obwohl sie gar nicht so viel mit dem Publikum spricht, fühlt sich das ganze Konzert sehr persönlich an. Man muss die Songs gar nicht alle kennen, um auf der Stelle in ihren Bann gezogen zu werden. Sticky Honey – wie großartig! Killer – durchdrehen! Got love to kill – Hach!

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Jede Hetero-Dame im Raum würde für die Lady auf der Bühne eine Ausnahme machen. Miss Lewis verbiegt sich, springt über die Bühne, schmeißt ihre Haare und sich selbst von Seite zu Seite, und das ganze Publikum möchte es ihr gleich tun. Wie die kleine Schwester von Mick Jagger gockelt sie über die Bühne und wirft die Aufmerksamkeit hier und da auch mal ihren Bandkollegen zu. Da passt alles als Einheit, der Punk, der Pop, die kurzen stimmlichen Ausflüge ins Funkige.

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Zur Zugabe spielen Juliette & The Licks Purple Rain, Ehrensache. Am Anfang nicht gut, aber mit guter Unterstützung vom Publikum, dann laut und herrlich emotional. (Und an dieser Stelle mal ein kurzes FICK DICH an alle, die irgendwas Dummes über Cover und Hommages auf Konzerten zu sagen haben. Dann kauft euch doch das Album und bleibt zu Hause.)

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Erst am Ende der Zugabe gibt Juliette uns dann, worauf wir alle gewartet haben. Hot Kiss spielt sie fast ein bisschen müde, die Menge tanzt aber umso wilder. Den letzten Song, You’re speaking my language, zögert sie hinaus. Sie reizt mit ein paar Tönen, gibt uns nur so viel, dass wir wissen, was kommt. Strophe und Refrain lässt sie hervorblitzen und kracht sie dann herunter. Dann pausiert sie gleich wieder ein wenig, um alles ein bisschen zu verlängern und hinauszuzögern.

Oh Juliette, so lange habe ich gewartet, und all die Zeit hat sich gelohnt.

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Kommentare
  1. Yes, Juliette hat definitiv gerockt. Es stimmt, es gab nicht viel Kontakt zum Publikum, aber die Frau ist Bombe! Ebenfalls war die Stimmung im ausverkauften Stollwerck mit wirklich nettem, toleranten und konspirativen Publikum super.
    Hot Kiss Baby!

    1. Ist auf jeden Fall unter meinen Top-Konzerten des Jahres. Wird übrigens dieses Wochenende im Rockpalast übertragen.

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