Manchmal ist alles doof und dann muss man morgens ins Büro und nichts funktioniert. Dann will man die Jacke erst gar nicht ausziehen und der Kaffee ist leer und der Rechner geht nicht an. Ungefähr so fing auch das Konzert von Curtis Harding im Club Bahnhof Ehrenfeld an.
Curtis kommt mit Band auf die Bühne, komplett in Jacke, Schal und Sonnenbrille, und so bleibt es auch. Es sieht nicht so aus, als hätte er viel Lust auf den Abend, aber wir erfahren später auch noch warum. Jedenfalls fällt erstmal das Mikro aus und wir alle warten. Das ist so ein Beginn, den man am liebsten noch einmal wiederholen möchte.
Gute Fotos habe ich leider auch nicht machen können, wie ihr seht. Selten habe ich ein so dunkles, also nicht beleuchtetes Konzert gesehen. Und naja, ohne Licht gibt es eben auch keine Fotos.
Warum dann auch der Sound eher so meh ist und der Abend einfach nicht in Fahrt kommen will: Curtis Harding ist krank. „Sick as heeeeeell!“ sagt er, und dass er das nur mit ganz viel Energie von uns schafft. Aber ehrlich: Anstatt zu tanzen würde ich ihm lieber eine heiße Zitrone machen und ihn ins Bett schicken. Die Stimme ist nicht da, die Energie auch nicht. Dafür ist die Band wirklich großartig – denen höre ich gerne zu.
Im Laufe des Konzerts wird es aber besser und man erkennt ganz versteckt für kurze Momente, dass Potenzial, das eigentlich in dem Mann steckt. Wenn Curtis sich bewegt, sich in die Songs schmeißt und lauter singt, ist das richtig gut. Durchhalten kann er das leider nicht.
Wie war’s also? Wenn ich krank bin, gehe ich nichts ins Büro, denn dabei kommt eh nichts Vernünftiges raus. Das wäre hier vielleicht auch besser gewesen. Für die Viren, die da durch das Gewölbe des CBE geschwirrt sind, war es aber ok. Die ersten zwei Reihen können sich jetzt jedenfalls sicher sein, dass die Erkältung, die da kommt, definitiv von Curtis Harding stammt.
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