Glass Animals im Gloria

Was mir nach diesem Abend mit den Glass Animals aufgefallen ist: Ich habe sehr gerne beide Alben gehört, aber noch nie Videos oder selbst Fotos der beiden Herren gesehen. Ich hatte mir das sehr erwachsen, ruhig und ein bisschen düster vorgestellt. Tja – Weltbild verschoben.


Mit wildem Strobo und „{Premade Sandwiches}“ als Intro starten die Glass Animals in den Abend. Und dann springen plötzlich diese jungen Kerle auf der Bühne herum, in wilden Hemden und die Mädchen im Publikum kreischen und kreischen. Was ist denn jetzt passiert? Alle meine Erwartungen brechen die Glass Animals in den ersten Takten von Life Itself und ich muss mich erstmal sammeln. Entgegen meiner Erwartungen ist das jung und schnell, und es macht so viel Spaß!



Sänger Dave setzt sich nach zwei Songs mal kurz hin. Immerhin ist sein Knöchel gebrochen, sagt er, und erst da fällt mir auf, dass er eine Schiene trägt. Keine Ahnung, wie er das aushält. Schon in der Mitte des Songs springt er wieder auf und rennt und springt über die Bühne wie ein 5-Jähriger auf Koffein. Es mangelt also nicht an Energie an dem Abend. Das ist ansteckend. Das Publikum tanzt und singt mit.



Nach meinen drei Songs suche ich mir schnell ein Plätzchen etwas weiter hinten. Wir sind hier schließlich im Gloria, da kann man von fast überall ganz gut sehen. Schon in der Mitte des Sets spielen sie „Gooey“, noch immer mein Lieblingssongs von Glass Animals. Und jetzt, wo ich sie dabei tatsächlich sehe, entdecke ich ganz andere Facetten ihrer Songs. Natürlich auch, weil sie alle Songs live viel schneller spielen. Das ist ein Konzert für die Top-Jahresliste, das sehe ich jetzt schon.



Die Menge hat oft andere Favoriten als ich. Bei „Black Mambo“ und „Season 2 Episode 3“ wird noch mehr gesprungen und gefeiert. „Youth“ kündigt Dave als seinen Lieblingssong an. Das neue Album ist auch wirklich verdammt gut, das muss man ihnen lassen. Am Ende kommt auch endlich die obligatorische Ananas ins Spiel: „Pork Soda“ fliegt durch den Raum und die Ananas wird an einen Fan in der ersten Reihe weitergereicht. Kaum zu glauben, aber offensichtlich sind Glass-Animals-Konzerte sonst noch wilder und bunter, wenn der Sänger nicht gerade mit Beinschiene auf der Bühne ist. Dicke Empfehlung also meinerseits.


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