500 Alben Challenge (002)

Und weiter geht’s! Alle Infos zu meiner kleinen Challenge gibt es hier. In dieser Runde haben ganz verschiedene Musikstile und viele Überraschungen auf mich gewartet. Kann ich mich mit Country anfreunden? Bringen die Eurythmics Schwung in die Hütte? Werde ich endlich Wilco verstehen? Hier gibt es fünf neue Alben aus der Liste der 500 besten Alben aller Zeiten. 

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495: Bonnie Raitt – Give it up

Ok, jetzt kommt es hart – vor diesem Moment hatte ich schon ein bisschen Angst.

Was ich weiß: Bonnie Raitt ist diese rothaarige Country-Frau. Und wenn ich eines weiß, dann dass ich mit Country sehr wenig anfangen kann. Das ist mir in den meisten Fällen zu konservativ, zu sentimental, zu schlager-artig. Die besten Voraussetzungen also, um in dieses Album einzusteigen. Da es allerdings von 1972 ist, könnte ich Glück haben, da gab es ja auch in Deutschland manchmal guten Schlager. 

Erstmal bin ich ein wenig positiv überrascht. Das ist zwar noch immer nicht meine Musik, aber ich kann damit leben. Nach einem schnellen Stück („Give it up or let me go“) geht es mit Balladen los – das sind dann auch die meisten Songs auf dem Album. Insgesamt ist das doch weniger Country, als ich mir vorgestellt habe. Ich höre auch Blues, Soul, Folk und mehr, und manche Songs finde ich sogar ganz ok. Im großen und ganzen werden Bonnie und ich musikalisch aber doch keine Freundinnen mehr. 

Wenn nur ein Song, dann dieser: If you gotta make a fool out of somebody


494: MGMT – Oracular Spectacular

Oracular Spectacular ist ein zeitloses Album und das ist nicht nur so dahingesagt. Das Album ist musikalisch ganz klar von 2007 und hätte gleichzeitig fast zu jeder Zeit veröffentlicht worden sein können. 

Was ich weiß: Das Album war Ende der 2000er ein großer Hit. Die Songs liefen im Radio, jeder kannte die Singles. Es verband Geschmäcker aus verschiedenen Richtungen und machte die Indierock-Welle zu dieser Zeit ein bisschen „weicher“.

Was ist es mit diesem Album, dass man es so wahnsinnig gut hören kann? Der Sound ist gut, aber nicht perfekt. Der Gesang klingt nicht professionell durchproduziert, die Lyrics sind oft schwurbelig. Aber es erzeugt dieses Gefühl: Entspannt und groovig – fast ein bisschen nostalgisch, auch wenn man 2008 gar kein Kind mehr war. Wir starten die Songs mit Teenagerfantasien („Time to pretend“), die man wahrscheinlich auch sonst überall findet, aber das hier hat einen Twist. Wie oft es auf dem Album um Kindheitserinnerungen geht und was von ihnen übrig geblieben ist. MGMT verbinden 1960s- und 70s-Melodien mit hipper Indie-Attitüde der späten 00er. Ohne große Gesten, ohne Tamtam. Kann man noch immer gut hören.

Wenn nur ein Song, dann dieser: Kids


493: Wilco – Yankee Hotel Foxtrot

Auf den hinteren Plätzen der 500-Alben-Liste tummeln sich doch einige „neuere“ Alben. Yankee Hotel Foxtrot ist von 2002.

Was ich weiß: Kaum etwas eigentlich. Wilco bringen konstant Alben raus. Die sind immer recht gut, ich höre sie aber selten ganz. Vielleicht ist mir das alles zu unspektakulär.

Wilco sind einfach nicht aufregend. Sympathisch ja, talentiert auch. Aber ich könnte aus der Hüfte keinen Song von ihnen nennen. Aber vielleicht ist es genau das – Wilco fühlt sich gut an, und ich merke plötzlich, dass auch ich mich gut fühle, wenn ich dieses Album höre. Für mich ist es aber auch ein Album, an dem man arbeiten muss. Beim ersten Hören war es wie immer unspektakulär, nette Hintergrundmusik, die eigentlich noch besser zu düsterem Wetter passen würde. Vielleicht noch mal im Herbst versuchen? Und dann entdecke ich nach und nach die Komplexität, die in diesem Album steckt. All die kleinen Besonderheiten. Mehr und mehr Schichten, immer wieder neue Instrumente, die da scheinbar nicht hinpassen, wechselnde Geschwindigkeiten, Songs drehen sich um die eigene Achse. Wahrscheinlich sollte ich einfach ein bisschen mehr Wilco hören. 

Wenn nur ein Song, dann dieser: Heavy Metal Drummer


492: Eurythmics – Touch

1980er! Synthies! Eurythmics sind für ich ganz große Popmusik. Ich muss allerdings gestehen, dass ich noch nie ein ganzes Album von ihnen gehört habe.

Was ich weiß: Annie Lennox Stimme ist eine der Größten. Dave Stewart ist der seltsame musikalische Kopf hinter dem Duo. Touch ist das dritte Album von Eurythmics.

Touch startet mit „Here comes the rain again“ – DER Single des Albums und so gut! Auch „Regrets“ gibt mir noch genau das, was ich erwartet hatte. Dann stellen sich nach und nach viele Fragezeichen bei mir auf. Man hört, dass die beiden sich für das Album nicht besonders viel Zeit gelassen haben, oder? Da gibt es Abschnitte mit Steeldrum und seltsamen Stimmeinspielungen, fröhliche Uptempo-Nummern, düstere Balladen. Und irgendwie passt das alles nicht so ganz zusammen. Hören kann man das Album trotzdem, aber einmal reicht auch.

Wenn nur ein Song, dann dieser: Here comes the rain again.


491: Albert King – Born under a bad sign

Und hier haben wir es wieder – ich habe keine Ahnung, wer das ist. Langsam habe ich das Gefühl, dass das öfter vorkommen wird als ich gedacht hatte. 

Was ich weiß: Es ist 1967 und Albert King ist Bluesmusiker in der Art von B.B. King (das habe ich nachgeschaut).

Nun ja, als ich endlich richtig in das Album reinhöre, wird mir dann doch bewusst, dass ich ganz viele der Stücke kenne. Wenn das keine Cover sind, kenne ich Albert King also doch und muss mich nicht mehr so schlecht fühlen. Ich bin mir sicher, dass das ein einflussreiches Bluesalbum ist, für mich ist es einfach ein entspanntes Hören. Entspannt und entspannend: Ich höre es morgens auf dem Weg zum Bäcker, ich höre es auf dem Balkon und während ich mir etwas koche. Ich höre es gerne, aber mein Herz macht keine Luftsprünge. Ich halte nicht inne in dem, was ich mache, um mir eine Textzeile noch mal anzuhören. Ich schleiche damit einfach durch den Tag mit Musik auf den Ohren.

Wenn nur ein Song, dann dieser: Kansas City



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