Zum Glück glaube ich nicht an Omen, egal ob gute oder schlechte, denn sonst wäre ich jetzt verunsichert. Mein erstes Konzert des Jahres bekommt ein lauwarmes: No.
Und das ist nicht mal Ben Caplan selbst schuld. Der war gut, auch wenn er mich nicht gepackt hat. Trotzdem: gute Stimme, guter Rhythmus, tolle Texte. Der mittlere Teil, als er am Piano saß, das war wunderbar. Ansonsten war das für mich nichts, schade, zu viel Kontrabass, Geige, Aristocats, New Orleans, Barjazzpop.
Insgesamt habe ich mich im Studio 672 sehr unwohl gefühlt. Hätte meine Jacke nicht in einer ganz anderen Ecke gelegen, wäre ich vorher gegangen. Zu eng, die Stimmung zu komisch, die Band war mir unsympathisch (die fanden sich schon ein bisschen zu geil).
Und wenn Teile des Publikums unerträglich sind, macht das den Abend auch kaputt. Wenn man mit zu viel Alkohol zum Arschloch wird, sollte man in Zukunft vielleicht besser zum Wasser greifen. Der besessenen Bitte-schaut-mich-alle-an-Tänzerin aus der ersten Reihe und ihren pöbelnden Freunden dahinter möchte ich jedenfalls nicht so schnell wieder begegnen.
Fotos gibt es von dem Abend übrigens nicht. Ich war zwar vom Veranstalter als Fotografin zugelassen, das scheint Ben Caplan aber nicht gewusst zu haben. Er fand fotografiert werden jedenfalls nicht so toll, da habe ich es natürlich gelassen.
Etwas Positives habe ich dann aber doch: Support John Allen fand ich sehr nett. Von ihm kann ich in den nächsten Tagen mal ein paar Fotos veröffentlichen.